(Foto: Claudio Schwarz/ Unsplash)

Zum 1. Juli will DHL das Format des internationalen Warenpost-Versands verändern. Vinyl wird dann nicht mehr zu den aktuellen, vergleichsweise günstigen Tarifen zu versenden sein. Von der Umstellung sind besonders Privathändler*innen und Kleinunternehmer*innen betroffen.

Bisher ließen sich ein oder zwei 12″-Schallplatten aus Deutschland global als Warensendung (bis 500 Gramm) versenden. Das Ganze hat ohne Zusatzversicherung und Tracking 5 Euro gekostet (mit Tracking 7,35 Euro). 

Ab 1. Juli diesen Jahres können Händler*innen Platten nur noch als Paket oder Päckchen versenden, weil eine einzelne Schallplatte dann zu groß für die Warensendung ist. Eine Warensendung darf dann nicht breiter als 25 cm sein, und auch eine einzelne Platte muss als Päckchen versenden werden. Mit einem Preis von 15,89 Euro für das kleinste Päckchen wird der Versand wesentlich teurer. Bei ein oder zwei Platten verdreifacht sich den Preis. 

„Das heißt ganz konkret: Konnte ich bisher zwei Platten aus Deutschland in die USA für fünf Euro versenden, kostet diesselbe Sendung ab dem 1. Juni 15,89 Euro, da die Warenpost International aufgrund der Formatänderung die Schallplatte nicht mehr umfasst”, erklärt dazu DJ, Labelmacher und Plattenhändler Andy Vaz, der sich auf den Versand klassischer US-House-Platten in die ganze Welt spezialisiert hat. 

„Aber Schallplatten sind aber nun mal eine Ware. Es macht daher wenig Sinn, dass DHL einen günstigen Tarif für den sogenannten Warenversand hat, wenn die Schallplatte da aber nicht mehr reinpasst. 

Den meisten ist die Tragweite des Problemes gar nicht bewusst, dabei betrifft es wirklich alle, angefangen bei den kleinen Händler*innen.” Nicht nur Discogs-User und diverse, in anderen Zusammenhängen aktiven Händler*innen stehen unter Druck. Auch der gesamte Bandcamp-Handel der Labels, die selbst einzelne Platten versenden, wird in Frage gestellt. „Denk an die Kette, die daran hängt! Die geht bis zu den Grafiker*innen für die Plattencover. Denk an die kleine Band, die nur alle zwei Jahre ein Album herausbringt“, fügt Vaz hinzu. 

„Jetzt ist es an den Betroffenen aus der gesamten Musik-Branche, sich gegen die anstehenden Veränderungen zu wehren und dem Thema eine gewisse Öffentlichkeit zu geben. Wir müssen alle an einem Strang ziehen, um DHL und der Politik, die große Teile der Versand-Logistik immer weiter dereguliert hat, zu zeigen, wie sehr wir betroffen sind.“

Eine Petition auf Change.org setzt sich für den Erhalt der Warenpost International mit den bisherigen Maßen ein. Bisher haben sich schon über 5.000 Unterzeichner*innen den Forderungen angeschlossen.

Wer sich für Andy Vaz’ Vinylangebot interessiert, kann seinen Newsletter subskribieren, indem er subscribe in die Betreffzeile einer Mail schreibt und diese an info@yore-records.com sendet.

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