Holzmarkt Berlin (Foto: Holzmarkt)

Der Holzmarkt protestiert gegen das erweiterte Infektionsschutzgesetz und dessen Folgen für die Kultur. Möglichkeiten für sichere Veranstaltungen schöpfe die Regierung nicht aus. Der zum 1. Mai veröffentlichte Protestbrief ist auf der Website des Holzmarktes zu finden. 

Das vom genossenschaftlichen Verbund verwaltete Quartier an der Spree fungiert als Ort für verschiedenste Events aus Kunst und Kultur. Aufgrund von fehlendem, von wissenschaftlicher Seite empfohlenem konsequenten Handeln seitens des Bundes im letzten Jahr solle es nun „der Holzhammer richten, inklusive verfassungsrechtlich zweifelhafter Ausgangssperre”. Kultur werde dabei „als Kollateralschaden geopfert”, so die Verfasser*innen. Der Holzmarkt ist einer der Orte, die von der jetzigen Situation besonders betroffen sind.

Die Verfasser*innen des Briefs beklagen das aktuelle „Kulturverbot”, das ab einem Inzidenzwert über 100 greift. Dies schließt auch Veranstaltungen im Freien ein. Sie weisen darauf hin, dass zahlreiche Wissenschaftler*innen und Aerosol*forscherinnen Zweifel an der Nützlichkeit dieser Vorschrift äußerten. Ferner erinnern sie daran, dass bereits im Winter ein harter Lockdown von wissenschaftlicher Seite nahegelegt wurde.

Als Folge dieser Fehleinschätzungen würde jedoch nun auf die Profitinteressen weniger Rücksicht genommen, während den Kulturschaffenden gleichzeitig erklärt wird, diese teils autoritären Maßnahmen seien alternativlos. Sie fordern deswegen die gleichzeitige Unterstützung von medizinischen Berufen und Kultur und beklagen, dass in der jetzigen Situation die Interessen dieser beiden Parteien gegeneinander ausgespielt würden, statt ein solidarisches Miteinander zu gestalten. Dabei grenzen sie sich bewusst ab von einer Instrumentalisierung von Rechts.

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