(Grafik: Presse)
Die voranschreitende Ausbreitung des Coronavirus zwingt die Politik und Clubszene zu immer drastischeren Maßnahmen. Die neuesten Entwicklungen findet ihr unten, zum laufend aktualisierten Ticker geht es hier.
Die Länder Berlin und Hamburg planen, Veranstaltungen mit über 1000 Personen zeitweise zu verbieten. In Berlin erstreckt sich das Verbot bis zum 19. April, der Zeitraum in der Hansestadt ist noch nicht definiert.
Die Berliner Clubcommission um Pressesprecher Lutz Leichsenring äußert sich derweil in einem Statement zur Auswirkung des Coronavirus auf die Clubkultur und zieht gar eine „temporäre Schließung aller Betriebe in Erwägung”, um die Infektionskette zu unterbrechen. Außerdem erarbeitete man bei einem Krisentreffen von knapp 50 Clubbetreiber*innen und Veranstalter*innen einen Maßnahmenkatalog, der bereits dieses Wochenende zum Einsatz kommen soll. Besucher*innen werden in diesem Zuge vorerst mit ihrer Mailadresse oder Telefonnummer registriert, um das Gesundheitsamt im Zweifel informieren zu können. Die Clubcommission empfiehlt zudem, wegen der Platz- und Lüftungsverhältnisse die Auslastung der jeweiligen Räumlichkeiten auf 70% zu reduzieren. Die Clubs seien sich ihrer Verantwortung sehr bewusst, insbesondere die privatwirtschaftlich betriebenen führte ein „Shutdown von nur wenigen Wochen” aber unweigerlich in die Insolvenz. Deshalb plant die Kommission mithilfe von Banken, Crowdfunding-Anbietern und Politik einen Rettungsfonds.
Am Mittag informierten Gesundheitsminister Jens Spahn und Bundeskanzlerin Angela Merkel mit RKI-Präsident Lothar Wieler gemeinsam zur Corona-Epidemie. Die clubkulturelle Quintessenz dabei: „Tanzveranstaltungen sind keine Semesterprüfung”, mahnte Spahn. Auch aus Rücksicht auf Ältere oder Menschen mit Vorerkrankung bat er insbesondere junge Menschen, Clubbesuche zu überdenken. Bundesweite Versammlungsverbote oder eine Sperrzone seien weiterhin nicht geplant.
Am Abend gab das Berghain über seine Homepage bekannt, alle bereits angekündigten Klubveranstaltungen im Berghain, der Panorama Bar und der Säule bis zum 20. April vorsorglich abzusagen.