Kobosil (Foto: Sven Marquardt)
Der in Berlin geborene DJ und Produzent Kobosil schaffte es über mehrere Jahre und Stilwechsel hinweg, sich in der Szene zu behaupten. Als Youngster spielte vor allem der Berghain-Sound sowohl auf den Plattentellern als auch in seinen Produktionen eine wichtige Rolle. Damit fand er zunächst auf dem Berghain-Sublabel Unterton Anklang, wenig später dann auf dem Hauptkanal Ostgut Ton. Eine Berghain-Residency ließ daraufhin nicht lange auf sich warten, mit der Karriere ging es folglich schnell bergauf.
Inzwischen schlägt Kobosil jedoch eine komplett andere Richtung ein – mit einem Mix aus EBM, Noise and Industrial vollzog er vor gut drei Jahren einen musikalischen Stilwechsel. Dazu gehören vor allem übersteuerte Percussions, wilde Maschinengeräusche und hämmernde Drums – kommt alles zusammen, klingt sein Sound heute eher nach schranzigen Technostampfern.
Dass Künstler*innen mitunter viele Gesichter haben und sich über die Zeit nicht nur persönlich, sondern vor allem in ihrem künstlerischen Schaffen verändern, beweisen diese Charts from the Past, die Kobosils musikalische Transformation unterstreichen.
In seinen Jahres-Highlights von 2014 listet er mit Markus Suckut einen DJ und Producer, dessen Tracks immer wieder in Sets von Ben Klock auftauchen. Außerdem Dasha Rushs wegweisende EP Timid Ocean Drawings, die mit „Ocean Shy” einen der stärksten Ambient-Tracks der letzten Jahre enthält. Auch die Berghain-Kollegen Answer Code Request und Somewhen haben ihren Auftritt. Die gesamten Charts von Kobosil aus dem Jahr 2014 gibt es in der Groove-Ausgabe 152 oder in unserem Heft-Archiv.