Bassiani (Foto: Presse)

In der Nacht vom 12. Januar hat vor dem georgischen Club Bassiani eine Schießerei stattgefunden. Dabei wurden drei Personen verletzt, die sich mittlerweile wieder in stabiler Verfassung befinden. Georgischen Medien zufolge eröffnete ein Mann das Feuer am Eingang des Clubs, nachdem ihm der Eintritt verweigert wurde. Der Täter floh zunächst, konnte aber kurz nach Vorfall in Nähe seines Zuhauses von der Polizei gefasst werden. Der Mann wurde als georgischer Staatsbürger identifiziert. Ein Video des georgischen Innenministeriums zeigt, dass der Schütze eine schwere Feuerwaffe und entsprechende Munition bei sich trug. Darüber hinaus konnten sechs Messer sichergestellt werden.

Update (15.01.20): Naja Orashvili vom Bassiani und dem georischen Verein Electronauts teilt gegenüber der GROOVE einige Details zum Tathergang: „Der Täter wurde wegen Verstößen gegen die Hausregeln aus dem Club geworfen. Er ging in seine Wohnung, holte sein offiziell registriertes Jagdgewehr, kam zum Eingang des Clubs zurück und feuerte sofort 18 Mal. Nur durch die schnelle Reaktion der Security konnte Schlimmeres verhindert werden. Mindestens drei Crew-Mitglieder wurden verletzt und werden operiert, zwei am Bein und einer am Rücken. Ihr Zustand ist aber stabil. Offiziellen Berichten zufolge stand der 39-jährige Angreifer, der 2010 wegen einem ähnlichen Vorfall verurteilt wurde, nur unter Alkoholeinfluss. Der schreckliche Vorfall wird nichts an unserer Einstellung ändern, ein offener Raum für jeden zu sein. Er macht uns keine Angst, sondern zeigt die Notwendigkeit, diesen Safe Space für so viele Communitys besser schützen zu müssen.”

Vor zwei Jahren gab es bereits einen Messerangriff auf Türsteher des Clubs, im Sommer 2018 landete das Bassiani und die georgische Szene wegen brutalen Polizei-Razzien und lautstarken öffentlichen Protesten in den Schlagzeilen. Geändert hat sich seitdem wenig: Noch immer muss die Techno- und LGBTQ-Szene gegen harsche Repressalien kämpfen, der Besitz kleinster Mengen Drogen zieht drakonische Strafen nach sich. Schon 2017 porträtierte die GROOVE die aufstrebende Szene in Tiflis, während wir in den vergangenen Monaten Bassiani-Residents wie Newa oder HHL featurten.

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