Foto: Facebook (Polygon Club)

Die Situation zwischen Anwohnern und Clubbetreibern im Wiesenweg am Ostkreuz verschärft sich. Wie der Tagesspiegel berichtet, würden derzeit Klagen gegen die Verwaltung wegen Körperverletzung vorbereitet. 61 Bewohner*innen schrieben zudem Briefe an 57 Politiker*innen, die zumindest ansatzweise für deren Belange zuständig sein könnten. In den Schriftstücken beklagen sie, ihr Anliegen werde nicht ernstgenommen, während “die tieffrequentierten Geräusche” ihre “seelische und körperliche Ruhe und [das] Erholbedürfnis erheblich [beeinträchtigen]”. Des Weiteren geben die Bewohner*innen an, am Wochenende teils nicht einmal den Balkon nutzen oder Fenster öffnen zu können, so stark sei die Lärmbelästigung.

Seitens der Verwaltung heißt es hingegen, die Veranstaltungen seien genehmigt, zudem sei man im Gespräch mit den Clubbetreiber*innen. Die Lage indes ist pikant – während die Anwohner*innen des “Gleisdreiecks” bereits seit langer Zeit dort wohnen – das Wohnheim des “Synergetik” genannten Vereins für Suchtnachsorge seit 1994 – argumentiert die Politik damit, das Gebiet stehe in seiner Ausweisung zwischen Gewerbegebiet und gewerblich geprägtem Gebiet. In Letzterem sei Wohnnutzung erlaubt. Weiter wird argumentiert, man könne Beschwerden von illegal genutzten Wohneinheiten nicht nachgehen. Die Anwohner*innen sind empört, sei das Wohnprojekt doch immerhin 2009 vom Bezirk genehmigt worden, was die Stadträtin Birgit Monteiro wiederum dementiert.

Die Clubs indes haben indes zum Teil andere Probleme. Das Polygon, früher noch Kosmonaut, ist von Verdrängung durch die Unternehmensgruppe Padovicz bedroht, gegenüber sitzen das Kili und das Void. Gerade für das Kili, dessen Betreiber*innen ebenfalls Eigentümer*innen des Geländes sind, wären neue Schallschutzbestimmungen ein tiefer Einschnitt. Neben dem Clubbetrieb beherbergen sie ein Jugendzentrum, das unter anderem Proberäume für Jugendliche bietet, zudem wollen sie ihr Gelände ausbauen.

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