Mit Clärchens Ballhaus droht einer weiteren Institution des Berliner Nachtlebens die Schließung: Nach dem Verkauf des Gebäudes wurde der Mietvertrag der aktuellen Betreiber des Ladens in Berlin-Mitte nicht verlängert, melden heute verschiedene Berliner Medien. Der neue Besitzer gab bisher nur bekannt, das Gebäude sanieren zu wollen. 

Mit Techno hat Clärchens Ballhaus rein gar nichts zu tun. Eine unverzichtbare Berliner Adresse wurde der Laden nicht nur durch seine Salsa-, Swing- und Tangoabende, sondern auch als Ort für private Anlässe wie Hochzeiten oder Geburtstage. 

Die Ballhäuser waren die Clubs des Berlins der Weimarer Republik. Clärchens Ballhaus gehört zu den wenigen Veranstaltungsorten dieser Art, die bis heute weiterleben. Darüber hinaus ist der Ort besonders, weil Schäden aus dem Weltkrieg und aus der DDR-Zeit nicht beseitigt wurden und so ein ungewöhnlich roher Charme besteht. Zwischen 1913 und 2003 wurde Clärchen von ein und derselben Familie bewirtschaftet. Diese musste jedoch aufgeben, weil nach Eigentümerwechsel der Mietvertrag nicht verlängert worden war. 2008 drehte Quentin Tarantino dort eine Szene seines Films Inglourious Basterds.

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