Foto: Crave Festival

Wenn von elektronischer Tanzmusik und Clubkultur in Den Haag die Rede ist, fallen schnell die Namen der Inhaber des The Crave Festivals. Lex Rutjes und Jarrell Drenthem Soesman sind neben Joris Hoefnagel, Rutger Tenders und Benjamin Havenaar zwei der Initiatoren des Festivals. Nachdem der Zenit des The Hague-Sounds überschritten schien und Amsterdam und Rotterdam ins Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit rückten, entwickelt sich Den Haag in den vergangenen Jahren wieder zunehmend zu einer festen Adresse. Angefangen mit Underground-Parties bis hin zu ausverkauften Clubabende im PIP-Club, über Warehouseparties mit dem Charme eines illegalen Raves bis zur diesjährigen dritten Ausgabe des The Crave Festivals: Lex und Jarrell sehen sich und ihr Projekt als Eckpfeiler einer Szene, gleichermaßen aber auch als ein Scharnier zwischen der regionalen Community und dem internationalen Geschehen.

 


 

Wer seid ihr und wie kam es zum Crave Festival?
Jarrell Drenthem Soesman: Ich habe vor vier Jahren mit meinen besten Freunden District 25 gegründet und bin jetzt als kreativer Manager für die Produktion und Konzeption des Crave Festivals verantwortlich.
Lex Rutjes: Ich bin später als Verstärkung zum District 25 dazugestoßen, ich habe in Amsterdam gearbeitet während Jarrell, Joris, und Benjamin District 25 gründeten. Ich war aber immer involviert, vor allem bei den Montags-Meetings. Nun bin ich Vollzeit mit der Crew beschäftigt und einer der Veranstalter. Wir organisieren auch Clubabende, aber dem Crave Festival gehört die größte Aufmerksamkeit.

Was genau ist District 25?
Soesman: Das ist das Konzept hinter dem Crave Festival, womit alles anfing. District 25 steht für die Ortswahl Den Haag und für die elektronischen Musik in dieser. Ein Charme, der eindeutig in der Stadt fehlte und durch uns ins Rollen kam. Angefangen mit illegalen Raves über Afterparties bis zu Partyabenden im für uns historischen PIP-Club. Der PIP-Club ist unsere erste Homebase und der Zuiderpark unsere Zweite, dort findet seit letztem Jahr das Crave Festival statt. 2016 hatte das Festival noch woanders seinen Platz.

Ist der PIP-Club auch im Festival integriert?
Rutjes: In dem Club wird es die Afterparties geben und zudem hostet der PIP-Club die vier Stages des Festivals, da der Club als Wegbereiter uns die Möglichkeit gab, im Garten 2014 den Vorläufer zum Crave Festival, The Crave, zu veranstalten.

Werdet ihr beim Vorantreiben der Haager Szene unterstützt?
Soesman: Werden wir. Die Stadt, der Staat und die Regierung stehen heute finanziell auf unserer Seite, sie mögen unsere Vision und was wir machen. Sie trauen uns, speziell in Sachen Sicherheit und Organisation, was auch an dem erfolgreichen letzten Festivaljahr liegt. Am Anfang gab es viele Auflagen, sodass es nicht möglich war, vor allem Festivals zu veranstalten. Aber das ist ja auch normal, die Beziehung und das Vertrauen muss erst einmal aufgebaut werden.

Ist es einfach in der Nordseestadt etwas auf die Beine zu stellen?
Soesman: Einfach ist es nie. Da die Szene der elektronischen Tanzmusik aber hier so klein ist und wir Mitbegründer dieser Szene sind – wir haben mit dem Crave Festival das erste Festival mit elektronisch-musikalischen Bühnen ins Leben gerufen -, trauen uns die Leute über den Weg. Durch District 25 und dem Crave Festival sind wir heute kulturpolitisch in das Stadtgeschehen integriert. Wenn es zum Beispiel fragen zu Festivallizenzen gibt, sind wir die Ansprechpartner. Vor zwei Wochen gab es den Fall, wo über eine Umstrukturierung eines Ortes in eine Musiklandschaft debattiert wurde, da war ich zum Beispiel die erste Anlaufstelle. Glücklich sind wir vor allem, dass auch die musikalischen Pioniere des West Coast Sounds bei unserem Vorhaben hinter uns stehen.

Wie seht ihr die Haager Szene?
Soesman: Die Szene ist jung, klein, überschaubar und persönlich – wie eine Familie, die zusammen in der Crowd tanzt. Die Kommunikation findet auf Augenhöhe statt. Ob junge Kreative oder legendäre Persönlichkeiten des West Coast Sounds – I-F, Guy Tavares oder DJ TLR -, alle haben das gleiche Ziel, die Weiterentwicklung und Aufrechterhaltung der elektronischen Szene in Den Haag.
Rutjes: Die Haager Musikszene ist aber auch eine wachsende Szene. Leute aus Amsterdam und Rotterdam kommen nach Den Haag und wollen mit uns zusammen arbeiten.

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