5. Arkajo – Avasarala (Aniara)


Während Dorisburg sich als eine Hälfte des House-Duos Genius Of Time schon von Anfang an immer mal wieder abgekapselt hat, ist Nils Krogh erst seit 2015 auch als Arkajo allein unterwegs. Sein Ein-Mann-Sound kommt nicht umhin, als im Vergleich mit „deeper“ beschrieben zu werden. Die UK-Einflüsse sind unüberhörbar, Patterns wirken tendenziell eher gebrochen als gradlinig. Der Groove ist ein blau getönter, nachdenklicher. Das alles kommt abgerundet und bouncy daher. Beim Titeltrack „Avasarala“ denkt man sofort an Maya Jane Coles anfängliche Zeiten auf Dogmatik. (Benjamin Kaufmann)

4. Jaures – Lafcadio Champsai (Die Orakel)


Bei Die Orakel weiß man ja nie so ganz, was einen erwartet. Bei Jaures jedenfalls sind schon einmal sonderbare Titel sicher. Und auf „Cba Quake“ kommt er nach einer seiner gewohnt düsteren Einleitungen mit einem New-Wave-tauglichen Uptempo-Synthesizerbass um die Ecke und einer melancholischen schlierigen Melodie, dazwischen kleine Gesangseinsprengsel. House ist das vielleicht nicht gerade, aber definitiv erfolgreich in seiner konsequenten Schrulligkeit. Die B-Seite setzt dann in Sachen Dunkelheit noch eins drauf, mit geradem Beat für Überblick beim Tanzen. (Tim Caspar Boehme)

3. Spencer Parker – Different Shapes And Sizes Remix EP03 (Work Them)


Auf seiner „Different Shapes And Sizes“-Serie verfolgt Spencer Parker einen konzentrierten, Chicago-lastigen Housesound, der so fordernd wie wohldosiert klingt. ItaloJohnson geben sich hier weniger turbulent und discoid als sonst, sie verarbeiten einen anstachelnden House-Chord zu einem trancigen Flirren. Nic Fanciulli lässt das Synth-Riff von „Riff Shapes“ abrupt im Mix erscheinen und baut mit Filtereffekten einen dramatischen Bogen. Der beste Mix kommt von Radio Slave: Die Chicago-Direktheit von „Information Deviation“ verarbeitet er zu einem so subtilen wie monströsen Groover, der seine enorme Kraft aus einer unterirdischen Bassline zieht. (Alexis Waltz)

2. Pangaea – Bone Sucka (Hessle Audio)


Kevin McAuley ist neben Pearson Sound und Ben UFO einer der drei Gründer des einstigen Dubstep-Labels Hessle Audio. Mit dem Track „Bone Sucka“ be-weist er: Das Leben kann so wunderbar einfach sein. Einfach den guten, alten Lyn Collins-Break loopen, ein gut ausgewähltes Vocal-Sample und dann noch hier und da ein wenig Dynamik – und fertig ist ein simpler, aber effektiver Breakbeat-Slammer. Eher vertrackt und fast schon jazzig ist hingegen der etwas krumme Technotrack „Proxy“ auf der Rückseite, mit dem Pangaea ebenfalls ins Schwarze getroffen hat. (Holger Klein)

1. Sonns – Tame (Kompakt)


Seit zwei Dekaden ist der in LA ansässige Producer Alexandre Mouracade aktiv, gemeinsam mit Travis Kirschbaum produziert er auch als Split Secs. Unter Sonns erscheinen seine Soloproduktionen. Leicht, locker und verführerisch weht „Tame“ herein, die Vocals von Beesh ziehen weiter ins Geschehen. Reduzierter, aber ebenfalls einen hypnotischen Sog entfaltend „Across The Pond“. Das italienische Duo Marvin & Guy spiegelt die Strandszene von „Tame“ in ein episches, nächtliches Setting. Eine Kompakt-Platte für DJ Harvey. (Harry Schmidt)

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