Im Techno passiert ja seit Jahren schon, einer verbreiteten Klage nach, wenig Neues. Doch manchmal braucht es das Neue weniger als den schrägen Blick einzelner, die in aller Ruhe ihren Personalstil ausbilden und so etwas zustande bringen, das zwar keine Revolution auszulösen vermag, aber immer noch hinreichend begeistert und vielleicht den nächsten Monat an Aufmerksamkeitskonjunktur überdauert.
Auftritt Mark Stewart alias Claro Intelecto mit seinem vierten Album Exhilarator. Dieser Erheiterer oder Aufkratzer wird seinem Namen mehr als gerecht, mit Produktionen zwischen knirschigem Dub-Techno, unsteten Electro-Bass-Hybriden oder ambientesken Grauschleier-Gebilden. Wobei sich Stewart auf keine klare Richtung festlegen lassen will, selbst innerhalb ein und desselben Tracks nicht. Diese Bewegungsfreiheit erweist sich für die Rezeption als äußerst förderlich. Und trotz einer Vorliebe für Industriecharm ist die Musik auch nicht im engeren Sinn als kaputt zu bezeichnen. Tanzen? Sogar das.
Stream: Claro Intelecto – Kozyrevs Mirror