Ganz im Gegensatz zur Musikmesse in Frankfurt begegnet man sich auf der Superbooth stets auf Augenhöhe. Genau dieses Feeling ging für mich persönlich auf der Frankfurter Musikmesse im Laufe der letzten vier Jahre zum Teil verloren. Man bekommt schnell den Eindruck es geht nur noch um reines Business, die Seele fehlt. Die Superbooth ersetzt diese Lücke und packt noch eine ordentliche Portion Herz und Leidenschaft dazu. Ob das auch an dem ungezwungenen Ambiente der Location liegt oder an der bisher gänzlich anderen Besucherschicht kann ich schwer sagen. Zumindest stößt man ebenso locker auf eine Nina Kraviz oder einen Dapayk wie auf den Hobby-Schrauber, der sich im Keller einen Modularpark bastelt.

Initiator Andreas Schneider hat es geschafft, den Spirit seines kleinen Modulartempels in Berlin auf eine höhere Ebene zu katapultieren und aus der Szene heraus für die Szene etwas geschaffen, das zu einer der wichtigsten Institutionen für Europa werden könnte. Das beinahe nebenher laufende Rahmenprogramm mit Gigs wie von Max Loderbauer und Ricardo Villalobos machten die Superbooth erneut zu einer Erfahrung, die in den Synapsen hängen bleibt und dabei nicht nur informiert und Impulse gibt, sondern auch inspiriert und einen Ort des Austausches schafft. Und wie mein Begleiter und ebenfalls Produzent Robert Egenolf zu sagen pflegte: Wäre er nicht wegen der fetten Synths da, dann auf jeden Fall wegen der einmaligen afrikanischen BBQ-Sauce.

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