Foto: Presse (Watergate)

Anfang der Woche erreichte uns die Meldung, dass das Watergate sich mit einer Mieterhöhung konfrontiert sieht. Es geht gar um eine Verdoppelung des aktuellen Betrags, was den Club in existenzielle Probleme bringt. Doch wie ist es dazu gekommen? Das Gebäude, in dem sich der Club befindet, wechselte den Besitzer, der nun Kapital aus seiner neuen Liegenschaft schlagen will. Das Problem ist kein unbekanntes in der Gegend. Von allen Seiten drängen große Firmen in den beliebten Stadtteil, der nach und nach gentrifiziert wird. Zu beobachten ist bereits heute das kommerzieller werdende Nachtleben.

Der Club direkt an der Spree feiert in diesem Jahr seinen 15. Geburtstag und ist seit der Eröffnung eine der ersten Adressen im Berliner Clubzirkus für Techno- und House-Musik. Auf zwei Etagen spielen jedes Wochenende international und lokal anerkannte DJs. Seit 2008 ist dem Club auch ein Plattenlabel angeschlossen, welchen vielen MusikerInnen eine Heimat für ihre Veröffentlichungen bietet. Für die letzten Releases waren beispielsweise Catz ´N Dogz, La Fleur oder Jimi Jules verantwortlich.

Die Betreiber des Watergate sehen sich nun mit dieser zusätzlichen Herausforderung konfrontiert, die sich stark auf die Bilanz auswirkt. Es stellt sich die Frage, wie es nun mit dem Club weitergeht. Mit dem Besitzer und Betreiber Steffen Hack haben wir die drängenden Fragen zur Zukunft des Watergates besprochen.

Steffen, ihr müsst nun die Verdoppelung der Miete auffangen. Man konnte lesen, dass ihr euch dazu inhaltlich breiter aufstellen wollt. Was bedeutet das für euer Booking konkret? Heißt das, ihr werdet DJs abseits von Techno und House buchen?
Eher nein, wir werden unsere künstlerische Programmierung erweitern. Da das Watergate eine klare programmatische Ausrichtung hat, würde die Aufnahme von Veranstaltungen mit anderen musikalischen Inhalten den Gast eher verwirren, als dass sich für uns daraus ein Pluspunkt ergibt. Natürlich finden bei uns auch wie in dieser Woche Events statt, die nicht Techno oder House sind. Die XJazz-Reihe ist so ein Beispiel. Die von uns In-House gebuchten Geschichten werden jedoch weiterhin klar unseren bekannten Weg verfolgen.

Wäre es eine Option für den Club, noch eine zusätzliche Nacht zu öffnen?
Das ist die Antwort, das ist der Weg, viel mehr Möglichkeiten gibt es ja ohnehin nicht! Außer die Preise zu erhöhen, was wir nicht wollen!

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