Sieben Jahre sind seit dem letzten Album von Carsten Aermes alias Phon.o vergangen. Inzwischen ist der Wahlberliner bei 50 Weapons gelandet und hat sich eine neue musikalische Ausrichtung zugelegt. Während er sich solo früher Techno und mit dem Projekt CLP mit Chris de Luca Hip-Hop widmete, entwarf er mit seinen Singles aus dem vergangenen Jahr seine Version von dubbig-technoidem Future Garage. Black Boulder buchstabiert diesen Ansatz nun auf langer Distanz aus. Die größte Stärke der oft mit gesampletem Frauengesang geschmückten Produktionen liegt in den warmen, groovenden Basslines, die mal druckvoll nach vorne gehen, dann wieder zurückhaltender sind. Wie es sich anhört, wenn Phon.os Tracks die Grundierung für Stimmeinlagen bietet, hört man bei „Leave A Light On“ mit Tunde Olaniran und bei „Twilight“ mit Bodi-Bill-Sänger Pantasz, die mit ihren sanften Stimmen eine Portion Popappeal beisteuern. Durch das Album zieht sich eine melancholische Stimmung, die sich aber hin und wieder wie bei „Die Maschinistin“ in schwelgerisches Grinsen auflöst. Aermes’ neue musikalische Orientierung lässt sich mehr als hören und darauf hoffen, dass er diesen Weg weiter verfolgen wird.
Video: Phon.o – Leave A Light On (feat. Tunde Olaniran)