Ein Kaleidoskop bricht Licht und arrangiert es neu. Auf der DVD zum im Mai 2005 veröffentlichten Album Everything Ecstatic setzt Four Tet den ganzen Datenträger in dieser Weise ein. Der Camdener nutzt eine Vielzahl von Bildästhetiken, um seine Musik zu verzerren, zu beschleunigen, mal netter klingen zu lassen und mal tiefgründiger. Als Autor der DVD lädt er die unterschiedlichsten Regisseure und Regisseurinnen ein, die ihm wie Jodie Mack einen heftigen Farbenüberschuss für die Tonspur-Orgie von „A Joy“ collagieren, Regentropfen Nike-Werbung-reif inszenieren wie Ed Holsworth für den Neo-Gamelan-Tune „High Fives“ oder ein artsy-fartsy Stückchen surrealen Theaters wie Woof Wan-Ban in „Sleep, Food, Have Visions“. Das von Jason Evans mit einfachsten Mitteln gestaltete Lichtspiel zum psychedelischen Leichtfuß „Sun, Drums And Soil“ und die erratische Video-Montage zu „Turtle, Turtle Up“ von Will Jeffers gehen besonders gut mit Four-Tet-Tonspuren einher. Und auch als Regisseur macht Kieran Hebden eine gute Figur, wenn er eine Frau an vielen Orten in allerlei Stimmungen einfach… hüpfen lässt. Four Tets Spiritualität zweiter Ordnung, dieser aufgeschlossenen Beobachtung von Transzendenz-Suche, die sich punktuell beim eigenen Musik machen oder auch auf der Tanzfläche erahnen lässt, tut diese merkwürdige Clip-Sammlung nur gut. Ein Manifest der Do-It-Yourself-Filmerei mit synapsenanregender Kraft
FOUR TET Everything Ecstatic DVD (Domino)
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