Warum fiel euch das so schwer?
Oliver: Weil es das erste Mal war, dass wir Musik machten und dabei wussten, dass es ein Publikum gibt, das sich dafür interessiert. Das Debütalbum entstand sehr instinktiv und plötzlich machten wir uns sehr viele Gedanken. Wir konnten die Umstände, wie das erste Album entstand, nicht wiederholen, aber wir hatten eine klare Vorstellung davon, was ging und was nicht. Wenn Jamie etwa schon beim letzten Album mit einem Hall-And-Oates-Sample angekommen wäre, hätten wir uns als Erstes gefragt: „Ist das etwas, was The XX tun?“

Und die Frage vermutlich mit Nein beantwortet.
Oliver: Genau. Bei dem neuen Album ging es uns bei solchen Fragen eigentlich nur darum, ob es uns gefällt oder nicht. Es ging uns überhaupt nicht mehr darum, ob etwas nach uns klingt oder nicht. Uns wurde klar, dass das, was uns ausmacht, unsere DNS sozusagen, daraus resultiert, wer wir als Menschen sind.

Das klingt so, als seid ihr auch selbstbewusster geworden, oder?
Jamie und Oliver (gleichzeitig): Unbedingt.
Jamie: Das hat auch mit unserem Alter zu tun. Als unser erstes Album herauskam, waren wir gerade mal 21 Jahre alt. Jetzt sind wir 28. Die meisten Menschen werden in dieser Zeit selbstbewusster oder entwickeln ein klareres Verständnis davon, wer sie eigentlich sind. Und jeder von uns hat in den vergangenen Jahren, auch unabhängig von den anderen, Dinge verfolgt und ist eigenen Interessen nachgegangen. Mir hat das erst klargemacht, wie wichtig unsere Freundschaft für uns als Band eigentlich ist.

Wie hat sich die Art und Weise, wie ihr zusammenarbeitet, im Laufe der Jahre verändert?
Jamie: Interessant war, wie wir für mein eigenes Album zusammengearbeitet haben, auf dem Romy und Oliver ja auch mitgewirkt haben. Wir mussten dabei nicht an eine mögliche Liveumsetzung der Songs denken, weil wir das gar nicht vorhatten, und wir mussten keinen Gedanken daran verschwenden, was der Sound der Band ist. Das war ziemlich befreiend und führte dazu, dass wir einfach den gemeinsamen Moment im Studio genießen konnten.

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