John Tejada ist einer der großen Einzelgänger der elektronischen Tanzmusik. In seiner sechzehn Alben und zahllose Maxis umfassenden Discografie hat er eine leicht melancholische Indiepop-Sensibilität mit dem Drive von Techno und House verschmolzen.
Gui Boratto hat schon lange Trentemøller den Rang abgelaufen, wenn es um trancige Gassenhauer im Minimalgewand mit 80er Hüftschwung geht, die manchmal vielleicht zu wenig Schamgefühl zeigen, aber gerade dadurch in besonnenen Dosen und zum richtigen Zeitpunkt für offene Herzen und hochgerissene Arme sorgen können.
Doppel-Kracher von Kölsch. „Papageno“ feuert zunächst aus allen Rave-Rohren, einerseits als Echo des Kölsch-Hits „Lorely“, andererseits als Hommage an Mike Dunns Acid-Klassiker „Magic Feet“.
Wolfgang Voigts künstlerisches Werk flirtet seit jeher mit zwei Handlungssträngen. Zum einen beatmet er wie kein anderer zeitgenössischer Musiker die vielschichtigen Facetten deutscher Kulturgeschichte zwischen Liedermacher, Schlager, Klassik, aber eben auch Oktoberfest und Volksmusik..
Gar nicht mal so eine kleine Genese, die das isländische Kollektiv GusGus in der letzten Dekade hinter sich hat. In den Neunzigern veröffentlichte 4AD ihre ersten Platten, die sich zwischen technoidem Leftfield und Trance auch einen Schuss Dub Techno erlaubten.
DAMH steht angeblich für „dog ate my homework“. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein neues Projekt von Ada – einstige Kölnerin, jetzt Berlinerin – und David Hasert, der in der Domstadt zu Hause ist.
Das Jubiläumsrelease im Hause Kompakt naht, doch vorher sind noch Coma an der Reihe. Die Titelnummer „Atlantis“ der gleichnamigen Maxi könnte womöglich ein Erinnerungsruf an jenen gelungenen Langspieler sein, der das Kölner Duo im vergangenen Jahr mit seinem formidablen Wave-Disko Sound groß machte.
Nach mehreren erfolgreichen Veröffentlichungen und ihrem Album Hotel Amour bleiben Terranova auch beim neuen Werk dem Kölner Label Kompakt treu. Trotz des Namens besteht kein Grund für Kopfschmerzen.
Es beginnt in der Wüste, scheinbar. Minutenlang eiert dort nach Westernmanier eine ausgeblichene Gitarre durch den Staub, bevor sich daraus, endlich, ein Beat erhebt. Wenn auch erst mal nur ein skelettierter, der sich mehr dahinschleppt, als dass er wirklich Antrieb („Drive“) bringen würde. Schon bald bekommt diese Bassdrum zwar Speck auf die Rippen.
Dauwd setzt rare, aber dafür umso treffsichere Zeichen. Nach seiner EP „Heat Division“ aus dem vergangenen Jahr für Ghostly legt er jetzt auf Kompakt nach.
Unter dem Namen Vermont haben mit Marcus Worgull und Danilo Plessow alias Motor City Drum Ensemble zwei der renommiertesten deutschen Producer zueinandergefunden. Für ihr gleichnamiges Album haben sie eine Auszeit vom Cluballtag genommen und 14 Ambient-Tracks produziert, die elektronische Musik als Kammermusik auffassen.
Wenn Kompakt im Zusammenhang mit Sebastien Bouchets 77. Beitrag für die Speicher-Reihe von Rorschach-Techno spricht, sollten unsere Ohren gespitzt sein. „Thesaurus“ ist in der...