Spürbar gereift wirkt der aus Italien stammende, in Berlin lebende Producer Massimiliano Pagliara auf seinem zweiten Album für Live At Robert Johnson.
Ein wenig anachronistisch ist es schon bei schönsten Sommerwetter ein Tricky-Album durchzuhören – dachte ich. Aber Adrian Thaws – der Titel nach Trickys bürgerlichem Namen – hat durchaus Momente, die an so was wie glücklich-sein oder Unbeschwertheit erinnern.
Hinter dem Projekt Clap! Clap! steckt ein Mann mit einem nicht minder klangvollen Namen: Cristiano Crisci ist ein italienischer Jazzmusiker, der auch unter dem Treppenwitz-Pseudonym Digi G’Alessio elektronische Musik macht.
Die Musik der beiden setzt auf Gitarren, schlierige Drones und mal gesprochene, mal leicht schief gesungene Vocals, hat offenkundig von Post-Rock und Ambient das Faible zur Flach- und Flächigkeit mitgenommen und hüllt sich in eine dezente Analog-Patina.
Mit Night Falls Again legt das brasilianische Duo nach zwei Maxis auf Hot Creations nun auch sein Debütalbum für das Label von Jamie Jones und Lee Foss vor.
Neulich auf Facebook: Renaat Vandepapeliere, einer der Gründerväter von R&S Records, beschwert sich darüber, dass die Masse an Musik heutzutage verdammt gleich klinge. In der Diskussion ging es dann natürlich schnell um Kommerzialisierung und das Formatisieren von Talent. Nur gut, dass das eigene Sublabel Apollo mit dem britischen Duo Cloud Boat gegen die Gleichmachung kämpft.
Wer John Barera und Will Martin nicht bereits zuvor durch ihre Releases auf Supply Records kannte, wird wohl spätestens durch Steffis Panorama Bar 05-Mix von 2013 auf das Produzenten-Duo aus Boston aufmerksam geworden sein.
Mit seinem ersten richtigen Soloalbum Fatty Folders gelangt Roman Flügel 2011 bemerkenswertes: er erreichte schnell auch Menschen, die selten rein elektronische Musik goutieren.
Freunde von Dub Techno sind in den letzten Jahren reichlich auf ihre Kosten gekommen. Denken wir an nur Andy Stott, an Luke Hess oder das kanadische Duo Segue. Ganz sicher aber auch an Gesamtlaufzeit, das 2003er Debütalbum von Marko Fürstenberg.
Es ist seit mehr als zwanzig Jahren dasselbe: Wann immer man meint, dass Housemusik sich nur noch der Denkmalpflege widmen würde, kommt da irgendwer, der die altbewährte Formel so frisch und aufregend verpackt, dass man glaubt, es breche sogleich eine kleine Revolution über einen herein.
Dark Sky mit ihrem Debütalbum: Doch kommen selbst Tom Edwards, Ben Yayer und Carlo Anderson, dieses auf allerhöchstem Niveau cuttende Trio aus London, nicht klar mit dem Format.
Es gehört nicht nur einfach zu den Besonderheiten, sondern zur grundlegenden, popmythologischen Konstruktion der charismatischen Persona von DJ Harvey, dass seinem enormen Einfluss auf die Underground-Disco- und Balearic-Szene ein vergleichsweise schmaler Output von offiziellen Veröffentlichungen gegenübersteht.