Die britische Regierung erwägt, Ketamin von einer Class-B- zur Class-A-Droge hochzustufen und somit in derselben Kategorie wie Heroin, Kokain und Ecstasy zu führen. Die Pläne wurden bekannt, nachdem Schätzungen zufolge im Zeitraum von März 2022 bis März 2023 rund 299.000 Menschen zwischen 16 und 59 Jahren in England und Wales Ketamin konsumierten – ein Höchststand.
Diana Johnson, Ministerin für Policing, Fire and Crime Prevention hat das Advisory Council on the Misuse of Drugs um eine Neubewertung gebeten. Johnson äußerte sich besorgt über die Zunahme des Konsums und betonte die Gefahren von Ketamin.
Hintergrund für die Überlegungen sind zudem Fälle wie der Tod von James Boland, einem 38-jährigen Mann aus Manchester. Laut einer Untersuchung starb Boland an einer Sepsis, die durch eine Niereninfektion aufgrund von langjährigem Ketamin-Konsum verursacht wurde. Die leitende Gerichtsmedizinerin Alison Mutch warnte davor, dass die Einstufung als Klasse-B-Droge einen falschen Eindruck von Sicherheit vermitteln könnte.
Sollte Ketamin tatsächlich zur Klasse-A-Droge eingestuft werden, könnten für den Besitz in Großbritannien bis zu sieben Jahre Haft und für Produktion oder Vertrieb sogar lebenslange Strafen drohen. Das Thema hat eine Debatte über Schadensminimierung und sichere Konsumpraktiken ausgelöst, insbesondere im Nachtleben.