Das MELT wird im Juli 2024 zum letzten Mal stattfinden. Schuld daran seien „unüberwindbare Veränderungen in der Festivallandschaft, die nicht mehr mit dem Markenkern des Festivals in Einklang zu bringen sind”, heißt es in der Pressemeldung.
„Trotz unseres Engagements und unserer Bemühungen in den letzten Jahren merken wir, dass das ursprüngliche MELT nicht mehr zeitgemäß ist und den Entwicklungen der vergangenen Jahre nicht länger standhalten kann, ohne das Festivalkonzept radikal abzuwandeln. Es ist eine schwere Entscheidung, aber wir glauben, dass es an der Zeit ist, neue Wege zu gehen und Raum für frische Ideen zu schaffen“, erklärt Florian Czok, Direktor des MELT Festivals. Die Marke MELT soll dabei ebenso wenig genutzt werden wie Ferropolis als Spielstätte.
Schauplatz des ersten Melt-Festivals 1997 war der Bernsteinsee in Velten in Brandenburg, das zweite Mal wurde es auf dem Flugplatz Lärz ausgerichtet. Seit 1999 findet es in Ferropolis in der Nähe von Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt statt.
2003 musste es aufgrund fehlender Sponsoren und schlechtem Wetter abgesagt werden. 2004 übernahm Matthias Hörstmanns Intro Verlag das Festival. Mit der zeitgemässen Fusion von elektronischer Musik und Indierock wurde es zu einem der beliebesten Festivals Europas.
Von 2008 bis 2019 bildeten das Amphitheater, die Gemini-Stage und die Big-Wheel-Stage unter einem der Schaufelradbagger die Hauptbühnen. Zwischen dem Festivalgelände und dem Zeltplatz befand sich der Sleepless Floor, der wie Amphitheater, Gemini-Stage 2020 einer Neustrukturierung zum Opfer fiel.
Seinen Höhepunkt hatte das MELT in den späten Zweitausendern, wo es mehrmals ausverkauft war. In dieser Zeit gehörten Oasis, Bloc Party oder Aphex Twin zu den Headlinern. Auch in den 2010er hatte das Festival mit Pulp, The Whitest Boy Alive, Bloc Party, The Knife, The Babyshambles, The Notwist, Portishead, Kylie Minogue oder Giorgio Moroder bekannte Künstler:innen zu Gast.
Zunehmend hatte man aber Probleme, die Schwergewichte der Musiklandschaft zu verpflichten. 2020 verabschiedete sich Stefan Lehmkuhl, der von 2004 an für die Kuration des MELT zuständig war. Nach der Pandemie setzte Florian Czok als sein Nachfolger auf ein DJ-lastiges Programm mit Namen aus dem Underground, die sich auf vielen kleinen Bühnen verteilten. 2022 wurde das Festival vom Unterhaltungskonzern Live Nation übernommen, der den Veranstalter Good Live kaufte.
Wer sich vom MELT verabschieden möchte, hat dieses Jahr vom 11. bis 13. Juli noch einmal die Chance, drei Tage lang Acts wie Bashkka, Bitter Babe b2b Nick León, Bonobo, D. Tiffany, DJ Heartstring, DJ Mell G b2b Helena Hauff, Djrum, Eris Drew, Freddy K, Horsegiirl, Job Jobse, Malugi b2b Marlon Hoffstadt, Marcel Dettmann b2b VTSS oder Sedef Adasi zu erleben.
Tickets sind hier erhältlich.