Wegen einer monopolistischen Marktstellung und der Unterdrückung des Wettbewerbs fordert die Association of Independent Festivals die Zerschlagung des Live-Entertainment-Unternehmens Live Nation. Diese Forderung folgte nach einer Anhörung von Unternehmensvertreter:innen vor dem britischen Parlament. Nach den dort präsentierten Daten kontrolliert das Unternehmen „die Mehrheit der Arena-, Stadion- und Outdoor-Konzerte 2025”. Der Anteil an Live-Nation-Konzerten liege bei 66,4 Prozent, die Schwelle für eine marktdominierende Position bei 40 Prozent. Zu der Forderung und den Vorwürfen hat sich Live Nation noch nicht öffentlich geäußert.
Auch in den USA steht Live Nation wegen einer mutmaßlichen marktbeherrschenden Stellung in der Kritik. Im letzten Jahr wurde das Unternehmen wegen des Vorwurfs einer monopolistischen Marktposition von 29 Bundesstaaten und dem Generalstaatsanwalt verklagt. Mitte September kam dazu noch eine Klage wegen mutmaßlich illegaler Taktiken beim Ticket-Wiederverkauf.
In der letzten Woche haben darüber hinaus Aussagen des CEOs von Live Nation für Aufsehen gesorgt. Bei einer Konferenz sprach er sich für höhere Preise für Konzertkarten aus und verglich diese mit den Preisen für US-amerikanische Sportveranstaltungen. „Im Sport scherzt man darüber, dass es eine Ehrenauszeichnung ist, 70.000 Dollar für einen Platz am Spielfeldrand auszugeben. Ich würde aber auf die Fresse bekommen, wenn ich 800 Dollar für ein Beyoncé-Ticket verlangen würde”, so Michael Rapino.
Widerspruch dazu kommt vom Vorsitzenden der US-Handelskommission, Andrew Ferguson. Dieser betont, dass Live-Veranstaltungen für alle zugänglich sein sollten: „Es sollte kein Vermögen kosten, mit der eigenen Familie zu einem Baseball-Spiel oder Konzert zu gehen.”







