burger
burger
burger

Joe Chialo: Berliner Kultursenator tritt zurück

Der Berliner Kultursenator Joe Chialo hat den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner um Entlassung gebeten. Wegner werde dieser Bitte nachkommen, teilte Senatssprecherin Christine Richter dem Tagesspiegel mit.

Chialo reagiere damit auf die Verschärfung die Sparmaßnahmen im Kulturbereich, die für die kommenden Haushaltsjahre angekündigt wurde, sagte er gegenüber der dpa. 

Chialo war als Nachfolger für Claudia Roth als Staatsminister für Kultur und Medien im Gespräch. Anfang der Woche war allerdings bekannt geworden, dass Wolfram Weimer diesen Posten übernimmt. Chialo hatte es nicht geholfen, dass er als Porsche-Fahrer nach acht Geschwindigkeitsübertretungen seinen Führerschein abgeben musste.

Die Medien berichten übereinstimmend, dass für Chialo damit eine glücklose Amtszeit zu Ende geht. Von einer sprunghaften Amtsführung ist die Rede, von einem im Zweifel schnell beleidigten Auftreten.

Chialo war es nicht gelungen, einen Umgang mit Antisemitismen in der Berliner Kulturlandschaft zu finden. Eine übereilt eingesetzte Klausel bei der Berliner Kulturförderung musste „aufgrund juristischer Bedenken” nach einem Monat zurückgenommen werden. Auf einen neuen Versuch wartet die Stadt seit mehr als einem Jahr vergeblich.

Die Idee, der Landesbibliothek im früheren Kaufhaus Lafayette einen zentralen Standort zu verschaffen, wirkte charmant, aber angesichts der Haushaltslage naiv. Geholfen hatte es nicht, dass Chialo die mitregierende SPD nicht von seinen Plänen in Kenntnis gesetzt hatte.

Noch negativer fällt das Verdikt zu seinem Umgang mit den Sparmaßnahmen des Senats aus. Chialo habe nicht um das Kulturbudget gekämpft, heißt es immer wieder. Ferner verweigerte er die Kommunikation mit den Intendant:innen der besparten Häuser, die von den Maßnahmen erst Ende 2024, zum Teil aus der Presse, erfuhren.

Schon Ende 2023 war klar, dass auf die Stadt gewaltige Sparmaßnahmen zukommen, Chialo ließ das gesamte Jahr aber untätig verstreichen. „Aufforderungen der Theater- und Opern-Intendanten, mit ihnen Einsparmöglichkeiten und Strukturreformen, auch langfristige Perspektiven zu entwickeln, beantwortete Chialo eher mit Floskeln als mit der nötigen Kärrnerarbeit. Im Kern bestand seine Strategie darin, einfach auf die Vorgaben des Finanzsenators zu warten”, schrieb Peter Laudenbach Anfang der Woche in der Süddeutschen Zeitung.

Vollends grotesk wurde es, als Chialo sich bei einer Demo am Brandenburger Tor als Verbündeter an die Seite der Kulturschaffenden stellen wollte. Immer wieder schlug er den Kultureinrichtungen vor, sich die fehlenden Mittel von Sponsoren zu holen – oder sich, wie er auch gegenüber GROOVE erklärte, wie das Berghain komplett durch Eintritte zu finanzieren.

News

Weiterlesen

Renate: Berliner Club muss doch nicht schließen

Gute Nachrichten für die Berliner Clubszene. Die Renate verabschiedet sich nach einer Einigung mit dem Eigentümer doch nicht zu Silvester.

Renate: Berliner Club muss doch nicht schließen

Gute Nachrichten für die Berliner Clubszene. Die Renate verabschiedet sich nach einer Einigung mit dem Eigentümer doch nicht zu Silvester.

Berlin: Handgranaten-Anschlag auf Kreuzberger Bar

In den letzten Monaten häufen sich Schießereien und Übergriffe auf Gewerbetreibende in Berlin. Nun explodierte ein Sprengsatz in Kreuzberg.

„Trance Started Here”: Mini-Doku zu den Anfängen von Goa veröffentlicht

In Indien formten Pioniere wie DJ Laurent und Frisko das Genre. Aber auch Kraftwerk hatten ihren Anteil an der Entstehung von Goa.

Innsbruck Club Commission: Vertretung des Tiroler Nachtlebens gibt auf

Seit ihrer Gründung trat die Innsbruck Club Commission für die Repräsentation der Club- und Nachtkultur in Innsbruck und Tirol ein.

L.Ost: Leipziger Club startet Spendenkampagne

Auch das L.Ost befindet sich in der Krise. Aufgrund von Auflagen ist der Betrieb derzeit ausgesetzt, man ist auf Spenden angewiesen.

Die Metro in Oldenburg: Club schließt nach 40 Jahren

Die Betreiber:innen des ältesten Clubs der Stadt – jahrzehntelang ein zentraler Ort der lokalen Subkultur – geben nach vielen Krisen auf.

Love Family Park: Erste Namen für die Jubiläumsausgabe 2026 angekündigt

Bei der 30. Edition des hessischen Traditionsfestivals spielen unter anderem Sven Väth, Ricardo Villalobos und Charlotte de Witte.

Jonny Knüppel: Berliner Club kämpft ums Überleben

Clubs sterben wie die Fliegen. Nun richtet sich das Jonny Knüppel im Prenzlauer Berg mit einem emotionalen Statement an seine Fans.

Schallschutz bei Clubs und Festivals: Bund stellt drei Millionen Euro bereit

Lärmbeschwerden setzen Clubs und Festivals unter Druck. Ein Pilotprojekt des BMWSB soll nun Abhilfe schaffen.
Einst das Café Yörem, heute der Sinatra Club 04. Dort ist Dienstagfrüh eine Handgranate explodiert. (Foto: Google Street View)

Berlin: Handgranaten-Anschlag auf Kreuzberger Bar

In den letzten Monaten häufen sich Schießereien und Übergriffe auf Gewerbetreibende in Berlin. Nun explodierte ein Sprengsatz in Kreuzberg.
Screenshot: „How Trance Started” (YouTube/ Brain Fuel)

„Trance Started Here”: Mini-Doku zu den Anfängen von Goa veröffentlicht

In Indien formten Pioniere wie DJ Laurent und Frisko das Genre. Aber auch Kraftwerk hatten ihren Anteil an der Entstehung von Goa.
Das Team der Innsbruck Club Commission (Foto: ICC)

Innsbruck Club Commission: Vertretung des Tiroler Nachtlebens gibt auf

Seit ihrer Gründung trat die Innsbruck Club Commission für die Repräsentation der Club- und Nachtkultur in Innsbruck und Tirol ein.
Das L.Ost (Foto: Ludwig Herrmann)

L.Ost: Leipziger Club startet Spendenkampagne

Auch das L.Ost befindet sich in der Krise. Aufgrund von Auflagen ist der Betrieb derzeit ausgesetzt, man ist auf Spenden angewiesen.
Der Kellerclub Metro in Oldenburg (Foto: Metro/Facebook)

Die Metro in Oldenburg: Club schließt nach 40 Jahren

Die Betreiber:innen des ältesten Clubs der Stadt – jahrzehntelang ein zentraler Ort der lokalen Subkultur – geben nach vielen Krisen auf.
Sven Väth auf dem Love Family Park 2023 (Foto: cosmopop GmbH)

Love Family Park: Erste Namen für die Jubiläumsausgabe 2026 angekündigt

Bei der 30. Edition des hessischen Traditionsfestivals spielen unter anderem Sven Väth, Ricardo Villalobos und Charlotte de Witte.
Das Gelände des Jonny Knüppel (Foto: Jonny Knüppel)

Jonny Knüppel: Berliner Club kämpft ums Überleben

Clubs sterben wie die Fliegen. Nun richtet sich das Jonny Knüppel im Prenzlauer Berg mit einem emotionalen Statement an seine Fans.
Der Club der Visionäre auf der Berliner Lohmühle hat immer wieder mit Lärmbeschwerden zu kämpfen (Foto: Club der Visionäre)

Schallschutz bei Clubs und Festivals: Bund stellt drei Millionen Euro bereit

Lärmbeschwerden setzen Clubs und Festivals unter Druck. Ein Pilotprojekt des BMWSB soll nun Abhilfe schaffen.