Mit Tanztempel: Schee war’s in der Disco wirft der Bayerische Rundfunk einen Blick auf die Geschichte deutscher Discotheken – von ihren Anfängen als Tanzlokale zur Zeit der Studentenbewegung der 68er bis hin zu den Clubs der digitalen Gegenwart. Zu Wort kommen ehemalige DJs und Discobesucher:innen, aber auch das Personal von einstigen Tanzlokalen in Bayern.
Die halbstündige Doku zeigt außerdem, wie wichtig das Konzept Disco ab den Sechzigern vor allem für jungen Menschen war. 1967 eröffnete in München mit dem „Blow Up” die erste deutsche Großraumdiskothek, gefolgt von einer Explosion der Clubszene. Beat, Soul, Funk, später Rock, House und Techno ließen Generationen bis in die Morgenstunden tanzen. DJs wie Günter Hundertmark prägten ganze Landkreise, während Clubs wie das „Club Center” im niederbayerischen Abensberg für viele zur zweiten Heimat wurden.
Einst Herzschlag des Nachtlebens, stehen Diskotheken heute bundesweit vor dem Aussterben. Zwischen 2013 und 2023 schlossen zwei Drittel aller Diskotheken in Deutschland. Social Media und Dating-Apps haben Grundmuster des Ausgehens verändert. Langjährige Kult-Clubs wie das „Club Center” geben auf, weil die Betreiber keine Nachfolger finden. Allerdings zeigt Tanztempel: Schee war’s in der Disco auch, was heute noch funktioniert: High-Tech-Discotheken mit Lasershows und 4K-Projektionen wie das „Melodrom” in Kaufbeuren.
Die Doku ist ab sofort in der ARD Mediathek und auf YouTube verfügbar.