Das Magazin VICE meldete im Frühjahr 2024 Insolvenz an. Die neue ARD-Dokumentation Die VICE-Story – Gosse. Gonzo. Größenwahn. wirft einen Blick hinter die Kulissen des Medienphänomens und zeigt die Geschichte vom Aufstieg und Niedergang des Magazins. Die dreiteilige Serie ist ab heute (11. Dezember) in der ARD-Mediathek verfügbar.
Die VICE-Story wurde von Beetz Brothers im Auftrag von ARD Kultur produziert und zeigt über die Dauer von dreimal 30 Minuten persönliche Interviews mit ehemaligen Redakteur:innen, bisher unveröffentlichte Archivaufnahmen und Insider-Einblicke. Vice habe versucht, die Welt aus ganz persönlichen Blickwinkeln zu zeigen, sagt Regisseurin Peta Jenkin: „Die Welt war vielleicht bereit für eine andere Art Storytelling, dass man mit den Journalisten etwas miterlebt.” Neben den journalistischen Innovationen beleuchtet die Dokumentation auch die Probleme der Marke, etwa die Überforderung durch schnelles Wachstum und interne Spannungen.
Die 1994 in Kanada gegründete Plattform VICE wurde in den Zweitausendern zu einem internationalen Lifestyle-Magazin, das mit provokanten Themen und persönlichen Perspektiven Generationen von Leser:innen erreichte. Die deutsche Redaktion, 2005 in Berlin gegründet, galt schnell als Hotspot für radikale Inhalte und außergewöhnliche Geschichten. Mit Artikeln über Subkulturen, exzessive Partys und die Schattenseiten der Gesellschaft gelang es VICE, sich einen festen Platz in der Medienwelt zu sichern und den Journalismus „nachhaltig zu verändern”, wie Kristian Costa-Zahn, der Head of Content bei ARD Kultur, meint. Allerdings brachte der rasante Erfolg Herausforderungen mit sich: Ein kostspieliges Geschäftsmodell und die wachsende Konkurrenz durch digitale Plattformen beschleunigten den Absturz.