Das Tuntenhaus, ein queeres Hausprojekt in Berlin, hat eine Petition zur Rettung seines Standorts gestartet. Nachdem das Haus in Prenzlauer Berg Anfang des Jahres verkauft wurde, fürchtet die Hausgemeinschaft ihre Verdrängung. Die Bewohner:innen wollen das Tuntenhaus deshalb in eine Genossenschaft überführen.
Dafür fordert das Tuntenhaus den Bezirk Pankow auf, das Vorkaufsrecht für das Haus zu nutzen. Der Senat stehe in der Verantwortung. Schließlich habe er sich im Koalitionsvertrag zur Förderung von Genossenschaften bekannt. Bisher stelle der Senat aber keine Mittel zur Verfügung, so die Betreiber:innen weiter.
„Wir haben über 30 Jahre lang in Selbsthilfe das Nötigste am Haus repariert, weil sich die Eigentümer oftmals nicht darum gekümmert haben. Die Behebung erfordere aber nicht nur viel Arbeit und Geld, sondern ermögliche dem Bezirk „angesichts der aktuellen Rechtsprechung” auch, das Vorkaufsrecht innerhalb einer kurzen Frist auszuüben: „Zum Beispiel zugunsten einer Genossenschaft”, so das Tuntenhaus.
Seit dem 13. März 2024 haben 1.679 Personen die Petition zur Rettung des Tuntenhauses unterschrieben. Die Betreiber:innen kündigen außerdem Veranstaltungen, Demos, Feste und Workshops an und freuen sich über „helfende Hände und planende Köpfe.”
Das Tuntenhaus in Prenzlauer Berg ist Teil eines ehemals besetzten Hauses in der Kastanienallee 86. Seit 2004 gehörte es der Kastanienallee 86 GBR. Der Zustand des Hauses erlaubt allerdings keine hohen Mieten. Das Hausprojekt gilt deshalb als eines der letzten Projekte, die nicht von der Gentrifizierung in der Kastanienallee betroffen sind.