Theo Parrish wurde 1972 in Washington geboren, wuchs in Chicago auf, wo er in den Achtzigern mit der frühen House-Musik in Berührung kam, und zog nach seinem Kunststudium nach Detroit. Dort lernte er Moodymann, Rick Wilhite, Marcellus Pittman, Omar S und viele weitere Künstler kennen, in deren Umfeld er eine eigene musikalische Handschrift entwickelte, die sich noch heute unverkennbar durch all seine Produktionen zieht.

Es ist eine reduzierte, repetitive und zugleich beseelte Art und Weise, mit der er die musikalischen Referenzen seiner Jugend zu House transformiert – Miles Davis, Nina Simone, George Gershwin und Bob Marley hatten Parrish stark beeinflusst. Seine erste Veröffentlichung landete er 1995, sein eigenes Label Sound Signature folgte 1997. Nur ein Jahr später sendete uns Theo Parrish seine DJ-Charts und gewährte – in Zeiten vor Shazam und Youtube-Track-IDs – einen Einblick in die Bestandteile seiner eklektischen, Genre-übergreifenden und ausschweifenden DJ-Sets.

Theo Parrish spielte Klassiker wie Kerri Chandlers „Rain”, Boo Williams’ „Mortal Trance” oder Moodymanns „Forevernevermore” – wobei zu berücksichtigen ist, dass viele der Platten zu dieser Zeit noch nicht als Klassiker galten und erst in den darauffolgenden Jahren zu großer Beliebtheit in Europa gelangten. „Forevernevermore” listete Parrish lediglich als „KDJ 19 White Label”, weil die Platte noch nicht mal erschienen war.

Ein Theo-Parrish-Set wäre kein Theo-Parrish-Set, würde er nicht auch Obskuritäten, Disco, Jazz und sonstige Black Music spielen und dazu die Equalizer heftig bearbeiten. Es lässt sich nur zu gut vorstellen, wie Parrish mit leidenschaftlich und konzentriert verzerrtem Gesicht „Peaches and Prunes” mit dem fantastischen „Baby You” mixt.

10. Nightlife Unlimited – Peaches and Prunes

9. Kerri Chandler – Rain

8. Boo Williams – Mortal Trance

7. Theo Parrish / Jerry The Cat – Dan Ryan

6. Erotic Drum Band – Jerky Rhythm

5. Theo Parrish – Dusty Cabinets

4. Ruffneck feat. Yavahn – Baby You (Blaze Mix)

3. Moodymann – Forevernevermore

2. George Benson – The World is a Ghetto

1. Roy Davis/Jay Juniel – Watch them Come

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