Lerato Khathi alias Lakuti ist Panorama-Bar-Resident, Uzuri-Labelchefin und als DJ wohl der Inbegriff einer Selector. Sie hat 1992 in Johannesburg ihre ersten Erfahrungen als DJ gesammelt. Von 1997 bis 2008 veranstaltete sie Partys in London, ehe Lakuti 2012 begann, in Berlin aufzulegen.
Heute spielt sie meist B2B mit ihrer Lebensgefährtin Tama Sumo, mit der sie auch die Partyreihe „Your Love” und „Bring Down The Walls” veranstaltet. Beide Namen der Reihen verweisen auf die gleichnamigen House-Klassiker von Frankie Knuckles und Larry Heard & Robert Owens. Diese Referenzen illustrieren Lakutis musikalischen Kosmos. US-House ist zentral, in ihren DJ-Sets finden sich allerdings auch Disco, Funk und Soul. Speziell bei ihrer Labelarbeit mit Uzuri Records und den Partyreihen hebt Lakuti Künstler:innen aus der schwarzen und queeren Community hervor.
2018 haben wir sie um ihre DJ-Charts gebeten. Es ist eine ausgewählte Liste an Veröffentlichungen, die – neben größeren Namen wie Theo Parrish und Omar S – vermutlich unter dem Radar geblieben sind.
„Morning Shunt” von Moton Records Inc. ist ein Edit des 1982 veröffentlichten Afrobeat- und Disco-Stücks „Since Morning” von The Shunters. Mit der Downtempo-Nummer „Slow Your Stroll” auf der EP Moments kommt Lakutis Vorliebe für Jazz zur Geltung – sehr deep! Ebenfalls jazzy, aber sehr wohl auch clubfunktional ist Joe Claussells „Harvest Remix” von „Panamarama” auf der Vyrgin Island EP. Marcellus Pittmans „Revenge For Nothing” dürfte wohl das experimentellste Stück in diesen Charts sein: Auf Drums und eine Bassline reduziert, läuft der Track knapp neun Minuten durch. Im Kontrast erscheint Omar S’ „Games That We Play” mit seinen Piano-Samples, Strings, typischen Drums und einer fantastischen Bassline als Highlight.