Das Hamburger Clubkombinat, ein Zusammenschluss von Clubs, Bars und Kneipen mit rund 170 Mitgliedern, fordert die Abschaffung des Tanzverbots, wie der NDR berichtet. Der Grund: In der Nacht auf Karfreitag kam es zu mehreren Polizeikontrollen in Hamburger Clubs wie dem Uebel & Gefährlich. Die Locations hatten geöffnet – und somit gegen das Tanzverbot am stillen Osterfeiertag verstoßen.
Das Clubkombinat vermutet „eine koordinierte Aktion gegen die Clubs” und bezeichnet ein generelles Tanzverbot als unverhältnismäßig. Eine ähnliche Meinung vertritt auch der Hamburger Kultursenator Carsten Brosda.
„Das Tanzverbot wirkt in der Tat aus der Zeit gefallen. Wir werden uns politisch darüber verständigen müssen, ob es wirklich noch zu einer offenen und diversen Gesellschaft passt.” Der Karfreitag sei für Christen natürlich ein hoher Feiertag, so der SPD-Politiker. „Aber man kann die Würde dieses Tages auch wahren und es trotzdem jedem überlassen, zu entscheiden, ob er feiern oder Kultur erleben will oder auch nicht.”
Die Schließung der Clubs am Karfreitag in Hamburg stellt eine Zäsur für die Locations dar. Die Stadt habe das erste Mal seit 20 Jahren Musikclubs in den Bezirken Altona und Hamburg-Mitte auf Grundlage des Tanzverbots zu Ostern unter der Androhung von Bußgeld schließen lassen, so der NDR.
Zuletzt hatte Ravestreamradio in München gegen das Feiertagsgesetz, das in vielen Teilen Deutschlands gilt, demonstriert.