Der in New York geborene Komponist Angelo Badalamenti ist tot. Sein Name ist eng mit den Filmen von David Lynch verbunden. Mulholland Drive, Blue Velvet, Twin Peaks – für viele Werke des US-Regisseurs steuerte Badalamenti den Soundtrack bei. Mit „Go” landete die Musik von Badalamenti außerdem auf den Dancefloors, als Moby 1991 die berühmte Twin-Peaks-Melodie samplete. Nun gab seine Familie bekannt, dass Badalamenti im Alter von 85 Jahren in New Jersey gestorben sei.
Badalamenti kam 1937 in Brooklyn, New York, zur Welt. Mit acht Jahren nahm er erstmals Klavierstunden. Sein Talent für Melodien fiel früh auf: Bald spielte der junge Badalamenti in Ski-Ressorts und lateinamerikanischen Tanzclubs. Später schloss er eine Ausbildung an der Manhattan School of Music ab. Während der 1960er Jahre arbeitete Badalamenti häufig als Produzent, unter anderem schrieb er an Songs für Nina Simone und das Electronic-Duo Perrey and Kingsley mit. Für den Song „It Could Happen Here” von den Pet Shop Boys arrangierte er das Orchester.
Bereits in den frühen 1970er Jahren komponierte Badalamenti Soundtracks für Filme wie Law and Disorder und Gordon‘s War. Sein Durchbruch als Filmkomponist trat aber erst 1986 ein. David Lynch hatte einen Gesangscoach für Isabella Rossellini gesucht – die Hauptdarstellerin im Film Blue Velvet. Badalamenti überzeugte Lynch und sollte zukünftig eng mit dem Regisseur zusammenarbeiten.
Badalamntis düstere Scores ergänzten die Stimmung von Lynchs Filmen perfekt. „Als wir uns das erste Mal trafen, hatten wir sofort ein gutes Verhältnis”, sagt der Regisseur zur Los Angeles Times. „Ich hatte keine Ahnung von Musik, war aber sehr interessiert an Soundeffekten und Stimmungen. Wie nah beides beieinanderliegt, wurde mir erst mit Angelo klar.”
Für den Soundtrack zur Serie Twin Peaks gewann Badalamenti 1991 einen Grammy. 2017 wurde er in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences aufgenommen, die jährlich die Oscars vergibt.