Frank Müller (Foto: Tilman Brembs / Zeitmaschine)
Bereits in den 1980ern als DJ unterwegs zieht Frank Müller alias Beroshima 1992 nach Berlin. Neben der DJ-Karriere folgen gleich mehrere Labelgründungen: Auf Acid Orange, Müller Records und später Beroshima Records erscheinen bald unübersichtlich viele eigene Experimente, neben Produktionen von Kolleg:innen, etwa frühester Output des heutigen Tangerine Dream-Mitglieds Ulrich Schnauss. Müllers eigener Sound kreist oft um minimalistische, hypnotische Elemente – 2019 hat das Label Dystopian ihm und dem Untergrund-Hit „Interplugreaction” von 1996 bereits eine Wiederveröffentlichung mit Remix-Reigen gewidmet. Neben der Freude an seitenlangen Musikkatalogen und rätselhaften Titelspielen dokumentiert der gelernte Maschinenbauer auch das Schrauben und Reisen im kleinen Achtzigerjahre-Fiat.
Vor einem Vierteljahrhundert haben wir Müller um Monatsfavoriten gebeten – und einen tiefen Einblick ins akustische Koordinatensystem des Musikers erhalten. Nicht nur der Sportwagen, auch die Musik weist weit in die Achtziger hinein, mit Hymnen und Hits von Visage und Section 25. Am Puls der Zeit stehen dann und grüßen Fiedel und Errorsmith mit Kult-Track „Donna”. Und der Anfang des Endes der Neunzigerjahre passierte nicht ohne Moritz von Oswald und Mark Ernestus, die als Maurizio und Chain Reaction-Selektoren gleich dreimal auftauchen.