Aufräumarbeiten zu Musik (Screenshot: Twitter, @noltetv)

Das Dorf Jahidne, etwa 140 Kilometer von Kiew entfernt, wurde während der russischen Besatzung im Frühjahr 2022 schwer verwüstet. Der Name Jahidne steht auch für ein mutmaßliches Kriegsverbrechen – wochenlang wurden Dorfbewohner von der Besatzern in einem Keller festgehalten.

Am vergangenen Wochenende reisten aus allen Teilen der Ukraine Freiwillige mit Schubkarren, Schaufeln und CDJs an. Zum Clean-Up-Rave hatten Kiewer Akteure um die Organisation „Repair Together” aufgerufen. Etwa 200 Techno-Fans und Helfer:innen kamen, um zu Musik die gröbsten Schäden zu beheben.

„In Kiew ist alles weitestgehend normal, aber hier war es wirklich schrecklich. Menschen mussten ihre Häuser verlassen, alles ist kaputt, viele Häuser sind ruiniert. Wir wollen helfen, sie wiederaufzubauen und aufzuräumen”, sagt Tanja Burjanowa zur Nachrichtenagentur AP. 

Die „Trümmer-Raves” sollen jene Leute zusammenbringen, die während des Krieges ihre Club-Community verloren haben”, so die Organisatorin.

In den letzten Jahren hatte sich die Ukraine zu einem der aufstrebenden Zentren für elektronische Musik und Clubkultur in Europa etabliert. Kiew wurde bereits als neuer Hotspot der Queer- und Partykultur gefeiert, 2019 gestalteten die Berghain-Designer von studio karhard den neuen Kiewer Club . Mit der russischen Invasion am 24. Februar 2022 kam das ukrainische Nachtleben zum Erliegen. Organisationen wie „Repair Together” wollen daran etwas ändern.

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