Rampe zur Unterführung in Duisburg, drei Tage nach dem Unglück (Foto: Alice Chodura)

Die letzte Loveparade endete 2010 in einer Katastrophe, als in Duisburg 21 Menschen sterben und hunderte verletzt werden. Zum gestrigen zwölften Jahrestag des Unglücks trafen sich Angehörige, Betroffene und Anteilnehmende an der Unglücksstelle, an der heute eine Gedenkstätte liegt.

In einer 400 Meter langen Unterführung unter dem Duisburger Bahngelände, die als einziger Ein- und Ausgang zur Parade diente, verdichteten und stauten sich über den Nachmittag des 24. Juli 2010 Menschenmassen. Sicherheitspersonal konnte ein Nachrücken in den Tunnel von beiden Seiten nicht verhindern. In Folge sterben 21 Menschen, über 600 werden teils schwer verletzt.

Ab 2007 fand die Loveparade in unterschiedlichen Städten im Ruhrgebiet statt. Für Geschäftsführer und Inhaber der Namensrechte Rainer Schaller soll es nach der Katastrophe 2010 nie wieder eine Loveparade mehr geben. Dem Unglück folgte auch ein jahrelanges Strafverfahren, das 2020 eingestellt wurde: Obwohl die Stauungen laut Richtern vorhersehbar waren, konnte keine eindeutige oder nur geringe Schuld nachgewiesen werden, keiner der Angeklagten wurde verurteilt.

Gestern versammelten sich am Unglücksort wieder Menschen und haben an die Tragödie erinnert. Am Vorabend des Jahrestages fand traditionell auch die „Nacht der 1000 Lichter” statt, bei der Betroffene im Straßentunnel Kerzen anzünden.

Am 11. Juli 2022 fand in Berlin mit der Rave The Planet wieder ein Parade statt, die etwa 200.000 Besucher:innen anzog – organisiert von Loveparade-Miterfinder Dr. Motte. Dieser hatte sich nach dem Verkauf und kommerziellen Ausrichtung Schallers ab 2006 von der Loveparade distanziert.

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