Mona Steinwidder ist Museum Of No Art (Foto: Natalia Sidor)
Unter dem Alias Museum Of No Art reüssiert die Künstlerin und Musikerin Mona Steinwidder erneut solo. In der Vergangenheit trat sie vor allem unter dem Moniker Mohna in Zusammenarbeit mit Christian Löffler und als Teil der Electro-Pop-Band Me Succeeds in Erscheinung. Auf ihrer neuen, dritten Veröffentlichung als Museum of No Art, der ersten auf Kame House, dem Label von Infuso Giallo und Groove-Autor Lars Fleischmann alias uomodicarne, wählt sie erneut den entspannten Weg. Auf One Night At The Pool steht nicht ihre eindrückliche Stimme, sondern vor allem ihr Gespür für Atmosphäre im Mittelpunkt. Sie bewegt sich hier im Raum zwischen Ambient und New Age, also irgendwo neben der Trippiness von Datashock, der Rhythmik von Moondog und der Leichtigkeit von Takashi Kokubo.
Mit der Leichtigkeit japanischer Ambient-Musik des späten 20. Jahrhunderts beginnt „Orchideengarten Ruse”. Zu einer Synth-Melodie gesellt sich langsam monotone Perkussion. Die Musik bewegt sich nur leicht voran, die Zeit steht still wie das Wasser in einem trüben, alten Teich. Es fehlt nur noch das Plumpsen eines Froschs ins warme Nass – dann ist das berühmte Haiku perfekt. Während des fast siebenminütigen Stücks scheint man nahezu schwerelos auf besagtem Teich zu schweben oder zumindest anbei zu sitzen und dem lustigen Treiben der Libellen und Schmetterlinge zwischen den bunten Pflanzen zuzuschauen. Das klingt, wie gesagt, ziemlich retro. Aber genau diese Musik aus der Zeit zwischen 1970 und 2000, die paradoxerweise zugleich zeitlos wirkt, evoziert Gefühle von Freude und Lebendigkeit, die in unserer Gegenwart befremdlich scheinen und doch ihre Wirkung auf die Hörer*innen entfalten.
Museum of No Art – One Night At The Pool (Kame House)
1. Museum Of No Art – Hypnosis And Mud
2. Museum Of No Art – Orchideengarten Ruse
3. Museum Of No Art – A Line Has Two Sides
4. Museum Of No Art – Sunbeams On Your Car
5. Museum Of No Art – One Night At The Pool
Format: Digital/Vinyl
VÖ: 18.06.2021