Sama Abdulhadi (Foto: Gael Desbont/ Presse)

Die palästinensische DJ Sama’ Abdulhadi wurde nach acht Tagen aus einem Gefängnis in Jericho im Westjordanland gegen eine Kaution von 500 jordanischen Dinar (ca. 570€) entlassen. 

Sama’ Abdulhadi wurde am 27. Dezember verhaftet, nachdem sie bei Filmaufnahmen von Beatport im Westjordanland aufgelegt hatte. Beatport produzierte dort eine Dokumentation über die Musikszene von Palästina und anderen Ländern im Nahen Osten. Laut Pressemitteilung von Beatport war die Veranstaltung privat und wurde von 30 Freund*innen und Mitgliedern der Crew besucht. Sie fand im Maqam Nabi Musa im Westjordanland statt, das zum Teil Kultstätte ist, aber seit 2019 auch als Kulturzentrum genutzt wird. 

Als Grund für die Festnahme wurde die Entweihung einer religiösen Stätte sowie ein Verstoß gegen die Corona-Maßnahmen angegeben. Es lag aber eine schriftliche Genehmigung für die Veranstaltung vom Generaldirektor des palästinensischen Tourismusministeriums vor. Abdulhadi könnte mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren rechnen, wenn sie angeklagt wird.

„Ich bin überwältigt von der Unterstützung durch Musikerkolleg*innen, Künstler*innen und Aktivist*innen. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir das Gefühl gegeben haben, nicht allein zu sein. Jetzt möchte ich nur Zeit mit meiner Familie verbringen”, sagte Abdulhadi in der oben zitierten Meldung.

Die Verhaftung der 30-jährigen DJ und Producerin löste einen weltweiten Aufschrei aus. Eine change.org-Petition, die ihre Freilassung fordert, wurde über 100.000 mal unterzeichnet.

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