burger
burger

Streit um Nahostkonflikt: Clubs und DJs sagen Veranstaltungen ab 

In den letzten Tagen wurden verschiedene Partys in Deutschland aufgrund von Äußerungen zum Nahostkonflikt abgesagt. 

Zeynep, bisher Resident DJ in der Neuen Welle in Leipzig, gab ihre Residency dort auf. Die dort für den 24. Oktober geplante Party mit OK Williams und Riva fällt aus. Die Neue Welle habe die betreffende Veranstaltung aufgrund ihrer politischen Äußerungen nicht bewerben wollen, erklärt Zeynep. 

Man habe sie unter anderem gefragt, wie ihre politischen Äußerungen und die Inhalte zu ihrer Arbeit als Musikerin in ihrem Instagram-Feed nebeneinander existieren könnten. Ferner habe ihr der Club vorgeworfen, dass Posts zum Teil irreführend und fehl am Platz seien, während die Neue Welle weiterhin Veranstaltungen andere Künstler:innen bewerbe, die sich zum Teil auch zum Konflikt zwischen Israel und Palästina äußerten. Damit sieht Zeynep die Selbstverpflichtung des Clubs zur Neutralität verletzt. Als syrische Kurdin stehe sie für die Palästinenser:innen als unterdrückte Minderheit ein, führt sie weiter aus. Ihre Kritik richtet sich ausdrücklich an den israelischen Staat, nicht an die Bevölkerung des Landes. 

Der Blitz Club in München sagte den Gig von DJ LCY aufgrund ihrer Äußerungen zum Konflikt kurzfristig ab, ohne explizit den Namen der britischen Musiker:in zu nennen. LCY äußert sich dazu: “Um es den Menschen, die es nicht verstehen, ein letztes Mal ganz klar zu sagen: Ich bin Antifaschist:in/ Befürworter:in von Gleichberechtigung und kann es nicht ertragen, wenn Mensch vertrieben, gefoltert, ermordet oder verunglimpft werden. Genau das passiert jetzt mit den palästinensischen Volk. Da bin ich dagegen.” 

Gerade eben kommentiert der Blitz Club die betreffende Entscheidung:

Letzten Freitag hatte das BLITZ geschlossen, weil einer der für diesen Abend gebuchten Künstler:innen in den sozialen Medien ein Video mit dem Aufruf „ISRAEL SOLL VERSCHWINDEN [….] NICHT EXISTIEREN“ veröffentlicht hatte. 

Hass wie dieser hat im BLITZ keinen Platz! Nachdem wir unsere Besorgnis geäußert hatten, hielten wir es für das Beste, für eine Nacht Pause zu machen, die Zeit zum Nachdenken zu nutzen und herauszufinden, wie wir mit solchen Situationen umgehen sollen.

Das BLITZ hat und wird niemals Künstler:innen aus dem Line-up entfernen, weil sie sich für die palästinensische Freiheitsbewegung stark gemacht haben. Das beweisen unsere bisherigen und zukünftigen Line-ups, unser Resident-Team und unser Mitarbeiter:innen. Die Entscheidung von letzter Woche basierte ausschließlich auf der oben genannten Aussage, die unserer Meinung nach zu extrem ist und eindeutig Hass fördert. Wenn jemand gesagt hätte, dass es kein Palästina geben sollte, wäre unsere Reaktion dieselbe gewesen.

Wir haben niemals einen Act wegen seiner Ansichten öffentlich angeprangert, zensiert oder gecancelt. Wir haben das Gefühl, dass die Förderung von Hass keine Grundlage für gemeinsames Arbeiten und Feiern bietet.

Leider haben wir von dem geposteten Video erst Stunden vor der Veranstaltung erfahren, sodass ein ausführlicher Austausch nicht möglich war. Allerdings haben wir die Verträge mit allen Künstler:innen vollständig erfüllt, alle wurden im Voraus bezahlt.

Das Feedback und die Nachrichten, die uns in den letzten 3 Tagen über die soziale Medien erreichten, beruhten nicht nur auf falschen Informationen und waren auf die Unkenntnis des Grundes unserer Entscheidung zurückzuführen, sie waren auch sehr hasserfüllt ….” 

Wer an einem konstruktiven Dialog interessiert sei, soll sich an das Awareness-Team des Clubs wenden.



News

Weiterlesen

Minimoog: Neues Buch über legendären Synthesizer erscheint

Fast so schwer wie der Minimoog ist dieses Coffee Table Book mit vielen Abbildungen, Interviews und Patchdiagrammen zum Synthesizer.

Minimoog: Neues Buch über legendären Synthesizer erscheint

Fast so schwer wie der Minimoog ist dieses Coffee Table Book mit vielen Abbildungen, Interviews und Patchdiagrammen zum Synthesizer.

://about blank: Dreitägige Party zum 14. Geburtstag

Der Berliner Club ://about blank feiert seinen 14. Geburtstag mit Kinderdisco, Konzerten und natürlich einem großem Club-Line-up.

FUSE: Brüsseler Technoclub veröffentlicht Buch zum 30. Geburtstag

Im Herbst wird der Brüsseler Club FUSE 30 Jahre alt. „30yrs of Making Noise” gibt Einblick in seine reiche Geschichte.

„Heal Palestine”: HÖR veröffentlicht Compilation für Gaza-Opfer

Man wolle die Freiheit, Selbstbestimmung und Befreiung von Palästina unterstützen, heißt es von der Berliner Streamingplattform.

YAAM: Person stirbt nach Auseinandersetzung in Berliner Club

Zwei Mitarbeiter des Clubs an der Schillingbrücke sollen einen Mann körperlich angegriffen haben – er verstarb im Krankenhaus.

Soda Club: Großeinsatz der Berliner Polizei während Party

30 Beamte ermittelten im Berliner Soda Club wegen Verstöße gegen das Arbeits- und Waffengesetz, aber die Party lief weiter.

://about blank: Berliner Club mit Hamas-Symbol besprüht

Die islamistische Terrororganisation Hamas nutzt das rote Dreieck als Symbol, unter anderem um militärische Ziele zu markieren.

Frankreich: Clubs werden Kultureinrichtungen

In Deutschland sind Clubs schon seit 2021 Kulturorte. Nun zieht Frankreich nach, wie die Kulturministerin bekanntgab.

Tschetschenien: Russische Republik verbietet Techno und House

Der Kulturminister wolle mit dem Verbot westliche Einflüsse reduzieren und die musikalische Mentalität der Tschetschenen fördern.
Das ://about:blank am Markgrafendamm in Berlin (Foto: Singlespeedfahrer)

://about blank: Dreitägige Party zum 14. Geburtstag

Der Berliner Club ://about blank feiert seinen 14. Geburtstag mit Kinderdisco, Konzerten und natürlich einem großem Club-Line-up.
FUSE Club (Foto: Presse)

FUSE: Brüsseler Technoclub veröffentlicht Buch zum 30. Geburtstag

Im Herbst wird der Brüsseler Club FUSE 30 Jahre alt. „30yrs of Making Noise” gibt Einblick in seine reiche Geschichte.
Das Studio des Online Radio HÖR im Herbst 2021 (Foto: Wolfgang Tillmans)

„Heal Palestine”: HÖR veröffentlicht Compilation für Gaza-Opfer

Man wolle die Freiheit, Selbstbestimmung und Befreiung von Palästina unterstützen, heißt es von der Berliner Streamingplattform.
YAAM Club in Berlin (Foto: Philipp Leisenberg/ Visit Berlin)

YAAM: Person stirbt nach Auseinandersetzung in Berliner Club

Zwei Mitarbeiter des Clubs an der Schillingbrücke sollen einen Mann körperlich angegriffen haben – er verstarb im Krankenhaus.
polizei

Soda Club: Großeinsatz der Berliner Polizei während Party

30 Beamte ermittelten im Berliner Soda Club wegen Verstöße gegen das Arbeits- und Waffengesetz, aber die Party lief weiter.
Das ://about:blank am Markgrafendamm in Berlin (Foto: Singlespeedfahrer)

://about blank: Berliner Club mit Hamas-Symbol besprüht

Die islamistische Terrororganisation Hamas nutzt das rote Dreieck als Symbol, unter anderem um militärische Ziele zu markieren.
Rex Club Paris (Foto: Alban Gendrot)

Frankreich: Clubs werden Kultureinrichtungen

In Deutschland sind Clubs schon seit 2021 Kulturorte. Nun zieht Frankreich nach, wie die Kulturministerin bekanntgab.
Wenn es nach der Regierung geht bleiben Clubs in Tschetschenien künftig leer (Foto: Presse)

Tschetschenien: Russische Republik verbietet Techno und House

Der Kulturminister wolle mit dem Verbot westliche Einflüsse reduzieren und die musikalische Mentalität der Tschetschenen fördern.