Tobias und Andi von Playlist-Promotion.com (Foto: Presse)
Streaming-Anbieter wie Spotify werden für unsere Szene immer wichtiger. Vinyl ist als Fetisch zwar nicht wegzudenken, aber die Mehrheit der Techno-Fans hört die Musik längst in Stream. Für Musiker*innen und Labels ist es nicht leicht, mit dieser Situation umzugehen. Denn im Gegensatz zum Vinyl hat man es nicht mehr mit Vertrieben aus dem Techno-Zusammenhang zu tun, sondern mit global operierenden Konzernen. Wie erreicht man die und wie redet man mit denen? Wie stellt man sicher, dass man in den entscheidenden Playlists auftaucht? Da kommt Playlist-Promotion.com ins Spiel. Die in Deutschland, Brasilien und der Dominikanischen Republik ansässige Agentur bringt eure Musik an die entsprechenden Kurator*innen. Wir wollten von dem Deutschlandteam der Firma, von Tobias und Andi, wissen, wie sie mit den Plattformen zusammenarbeiten.
Viele Musiker*innen der Szene fühlen sich von der Herausforderung, sich bei Spotify und den anderen Anbietern zu positionieren, überfordert. Wie greift ihr ihnen unter die Arme?
In erster Linie geht es darum, zu 100 Prozent ehrlich zu sein. Wir bekommen zwischen 900 und 2000 Anfragen im Monat und müssen ca. 30% aller Songs abweisen. Der Wettbewerb auf dem Musikmarkt ist enorm, und eine gute Produktion und natürlich auch ein starker Song sind Voraussetzung, um in Playlisten aufgenommen zu werden. Wenn ein Song bei uns eingeht, wird zunächst von unserem Team geprüft, ob wir mit den Song erfolgreiche Resultate erreichen können. Ist dies der Fall, geht das Stück an die Kurator*innen, die sich auf das entsprechende Genre spezialisiert haben. Sie platzieren den Song dann für mindestens zwei Monate auf ihren Playlisten.
Mal ein wenig flapsig gefragt: Was könnt ihr, was die Musiker*innen nicht selbst können?
Unser Team besteht aus Musiker*innen, Marketing-Expert*innen und Audio-Ingenieur*innen, zusammen haben wir mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Musik-Produktion und in der Vermarktung. So konnten wir uns im Lauf der Zeit ein Netzwerk aus über 1000 Kurator*innen aufbauen und haben Zugriff auf über 20 Millionen potentielle Hörer*innen. Dabei beschränkt sich unser Portfolio nicht nur auf den Streaming Anbieter Spotify. Für ausgewählte Künstler*innen bieten wir unsere Dienste auch für Video-Views auf Youtube an. Damit wird die die Fanbase langfristig erweitert und aufgebaut.
Was sind Eure größten Erfolge? Was sind die größten Herausforderungen?
Unsere Kunden kommen aus der ganzen Welt. So haben wir etwa BTS, eine der bekanntesten K-Pop Bands, promotet. Auf Spotify hat die Band rund 16 Millionen monatliche Hörer*innen. Amerikanische und deutsche Namen kann ich leider nicht nennen, aber darunter sind Künstler*innen aus den Top10 der HipHop- und den Top20 der Pop-Charts. Drei der bekanntesten Hip-Hop Künstler aus Deutschland sind bei uns Stammkunden. Natürlich freuen wir uns, auch mit Labels und Künstlern aus den Charts zu arbeiten, wir machen keine Unterschiede zwischen einzelnen Musiksparten. Unser Erfolg liegt in der Zufriedenheit der Künstler*innen, für die wir arbeiten. Dabei ist es in einem Markt, der überschwemmt ist mit Scam-Promotions und Fake-Playlisten, schwer Vertrauen aufzubauen, und wir sind stolz, wenn uns das gelingt.
Wir bieten organische, echte und aktive Promotion an. Wir sind echte Menschen und keine Roboter.
Wenn ein Musiker euch beauftragt, wie geht ihr dann vor? Nach was für Kriterien arbeitet ihr mit der Musik?
Wir hören uns die Songs intern an, legen das Genre fest und entscheiden dann an welche Kuratoren der Song geht. Viele Songs haben Hit-Potential, unser Hauptkriterium beim Auswahlverfahren ist aber meist gutes Mixing und sauberes Mastering.
Wie unterscheidet sich eure Arbeitsweise von klassischer Promotion?
Wir bieten organische, echte und aktive Promotion an. Wir sind echte Menschen und keine Roboter. Für uns ist jede Kampagne gleich wichtig, wir stecken allein in die Vorbereitung der Songs zwischen 5 und 10 Stunden pro Stück. Des Weiteren sind wir 5 Tage in der Woche per Mail oder Telefon erreichbar und versuchen stets die beste Lösung für unsere Kund*innen zu finden.
Wer seid ihr? Wie groß ist Euer Team? Wie ist Eure Firma entstanden? Was für einen Hintergrund habt ihr, was macht euch aus?
Unser Team besteht aus 6 Personen aus 4 verschiedenen Ländern, wir, Andi und Tobias, repräsentieren den deutschen Markt, Carol und Leo Brasilien, Steve UK und Alejandra die Dominikanische Republik. So können wir die größten Musikmärkte optimal bedienen. Unser Background ist die Vermarktung von Musik, Audio Engineering, DJing, Event Management und natürlich Promotion.
Der Durchbruch des Audio-Streaming hat ein neues Zeitalter für Künstler*innen und Labels hervorgerufen. Nun ist es durchaus auch möglich ohne großes Marketingbudget weltweiten Erfolg zu haben.
Wie hat sich durch Eure mit Arbeit mit Playlist-Promotion.com euer Blick auf die Musik als Ganzes verändert? Was habt Ihr über die Musik und deren Vermarktung gelernt?
Spotify- und Youtube-Promotion stellen unserer Meinung nach ideale Möglichkeiten für Musiker*innen dar, weil ein Return-on-Investment besteht und sich die Zielgruppe sehr gut eingrenzen lässt. Unser größtes Promotion-Paket kann zum Beispiel auch ein sehr guter Karriere-Kickstarter für Newcomer sein. Durch die Promotion werden nicht nur neue Zuhörer*innen erreicht werden, sondern auch die Fanbase vergrößert.
Wie seht ihr Streams allgemein?
Spotify hat nach eigenen Angaben über 220 Millionen Nutzer und ist der weltweit größte Musikstreaming-Anbieter. Dadurch hat der Anbieter ein enormes Potenzial um Zuhörer aus der ganzen Welt anzusprechen. Der Durchbruch des Audio-Streaming hat ein neues Zeitalter für Künstler*innen und Labels hervorgerufen. Nun ist es auch möglich, ohne großes Marketingbudget weltweit erfolgreich zu sein.