Clubtreiben (Foto: Baptiste MG)

Nach drei Monaten Sperre durften Schweizer Clubs am 7. Juni wieder öffnen. Das aber vorerst nur unter bestimmten Auflagen: maximal 300 Besucher*innen dürfen einen Club betreten und sie müssen entweder mindestens zwei Meter Abstand halten oder einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Zudem gab es eine wieder aufgehobene Sperrstunde um Mitternacht.

Besonders die Sperrstunde sorgte bei Clubbetreiber*innen bisweilen für Frust. Viele Clubs mussten sehr viel früher öffnen, um ihre Veranstaltungen in gewohnter Länge laufen zu lassen. Für Einige lohnte sich dieses Geschäft nicht. Alexander Bücherli, Sprecher der Bar- und Clubkommission Zürich, beschwerte sich über die Sperrstunde: „Das ist, als ob ein Restaurant offen sein kann, aber kein Essen servieren darf, der wichtigste Teil des Ausgangs fehlt.” Zudem führe die Sperrstunde zu einem Mehraufwand für die Polizei. Feiernde würden nicht um null Uhr nach Hause gehen, sondern die Party auf die Straße verlegen, ohne Abstandsregelungen und Kontaktlisten. 

Am 19. Juni beschloss der Schweizer Bundesrat, von einer epidemiologisch definierten „außerordentlichen” zu einer „besonderen Lage” zurückzukehren. Das bedeutet für Clubs, dass seit dem 22. Juni die Sperrstunde entfällt. Zudem wurde der Mindestabstand auf 1,5 Meter reduziert. Eine Maskenpflicht besteht nicht mehr – außer auf Demonstrationen – und Veranstaltungen mit bis zu 1000 Personen sind wieder erlaubt. Die Epidemiologin Sarah Tschudin vom Unispital Basel blickte gegenüber der SRF Tagesschau kritisch auf die Lockerungen. Die steigenden Reproduktionszahlen würden eigentlich gegen die Auflagenreduzierung sprechen. Da habe der öffentliche Druck mehr Einfluss auf den Bundesrat gehabt.

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