Ein Club der aus architektonischer Sicht ebenfalls wenig interessant ist nimmt dennoch einen wichtigen Platz in der Ausstellung ein: die Paradise Garage. Unter anderem ist auch ein Nachbau des bekannten Neon-Logos zu sehen. Wie kam es dazu?
Das war ein schöner Zufall. Eigentlich hatten wir uns mit Rudi Stern beschäftigt, einem inzwischen verstorbenen Lichtkünstler, der in den 1960er und 1970er Jahren in New York gearbeitet hat und der Ende der 1960er Jahre schon im Electric Circus Projektionen gemacht hat. Rudi Stern war begeistert von Neonlicht, hat darüber auch ein Buch veröffentlicht und in Tribeca eine eigene Galerie gegründet, Let There Be Neon. Dort habe ich seinen Partner getroffen, der die Galerie bis heute betreibt und gerade zufällig eine Neuauflage des Neonschilds der Paradise Garage produziert hatte. Anlass war eine Wohltätigkeitsveranstaltung der Gay Men‘s Health Crisis (GMHC), die sich in New York seit 1982 im Kampf gegen AIDS einsetzt. Die ersten Büros des GMHC waren in einem Gebäude von Mel Cheren, der wiederum eng mit der Paradise Garage verbunden war und der das Logo der Paradise Garage als Tätowierung auf dem Arm trug. Von Let There Be Neon bekamen wir dann freundlicherweise die Pläne, um das Neonschild selbst produzieren zu lassen.

Hast Du so etwas wie ein Lieblingsausstellungsstück?
Mit gefällt der Astroraggi von ClayPaky sehr gut, ein Discostrahler aus den achtziger Jahren und einfach ein schönes technisches Objekt.

Akoaki, mobile DJ-Kanzel, The Mothership, Detroit, 2014. © Akoaki

Gibt es Dinge die Ihr in der Ausstellung gerne gezeigt hättet, dies aber nicht realisieren konntet?
Gerne hätten wir das Mothership von Akoaki aus Detroit hergeholt, eine mobile DJ Kanzel, die aussieht wie ein UFO, in Anlehnung an George Clinton und Parliament Funkadelic und deren Bühnenshows, die mit Elementen des Afrofuturismus spielten. Dafür zeigen wir aber ein sehr schönes Modell des Mothership, das eigens für die Ausstellung gemacht wurde.

Die Ausstellung „Night Fever. Design und Clubkultur 1960 – heute“ ist bis zum 9. September im Vitra Design Museum in Weil am Rhein zu sehen. Zu der Ausstellung ist auch ein Katalog erschienen.

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