Fotos: Paul Ward
Zuerst erschienen in Groove 172 (April/Mai 2017).
Rebekah bekam mit 16 einen Plattenspieler und beschloss DJ zu werden. Mit Releases auf CLR, Soma oder zuletzt die „My Heart Bleeds Black EP” auf Mord steht sie gut zwanzig Jahre später für einen kompromisslosen, komplexen Technosound. In Birmingham hat sie fast ihr gesamtes Leben verbracht. Ihre Mutter war gerade volljährig geworden, als sie Rebekah zur Welt brachte, und beide Eltern waren Punks der ersten Generation. „Ich hatte eine ganz schön turbulente Kindheit“, sagt Rebekah.
6. Not Dogs
Seit vier Jahren ernähre ich mich vegan. Davor war ich mal vegan und mal vegetarisch. Ich habe viel ausprobiert. Jetzt weiß ich, dass ich mich alleine wegen meiner Gesundheit vegan ernähren muss. Nach drei oder vier Monaten merkte ich, dass mein Energieniveau viel gleichmäßiger ist. Heute vermisse ich nichts mehr. Das Warehouse Café ist eines der ältesten vegetarischen Restaurants der Stadt, es liegt in einer Gegend, in der sich auch viele Clubs befinden und viele Häuser von Künstlern bemalt sind. Das Warehouse Café war aber leider geschlossen, deshalb hatte ich im Not Dogs einen leckeren, vegetarischen Hot Dog.
5. The Jewellery Quarter
Im Jewellery Quarter kann man lernen, wie man Schmuck macht. Da gibt es auch viele kleine, unabhängige Juweliere. Außerdem befindet sich dort das Jam House. Das ist der einzige Jazzclub, den wir in Birmingham haben. Ich liebe Jazz. Ich finde es aufregend zu erleben, wie die Musiker improvisieren. Ich gehe auch gerne zu Konzerten von Bands, aber da bekommt man, was man erwartet. Im Jazz gibt es diese besondere Freiheit. Ich habe viele Miles-Davis-Platten aus verschiedenen Phasen und träume seit langem davon, New Orleans zu besuchen.
4. Die Kanäle von Birmingham
Kennt ihr die Serie Peaky Blinders? Die handelt von einer Gang im 19. Jahrhundert in der Zeit der industriellen Revolution. Für die Industrie war Birmingham so attraktiv, weil es hier so viele Kanäle gab, auf denen die Waren in die Stadt gebracht werden konnten. Diese Kanäle gibt es heute noch. Oft sind sie von den schwarz-weißen Häusern aus der Tudor-Zeit gesäumt, die mag ich sehr. Ich bin dort als Kind Rad gefahren, man gelangt vom Stadtzentrum bis weit in die Vororte.
3. The Thrifty Store
The Thrifty Store ist der größte Second Hand Shop der Stadt. Da gibt es wirklich alles. Ich kann mich da stundenlang verlieren. Am Samstag und Sonntag bringen die Leute ihre alten Sachen dort hin, dann geht es da zu wie auf einem Markt. Als ich aufwuchs, habe ich mich nicht für Second-Hand-Kleidung interessiert, da trug man einfach Doc Martens und eine 501 – oder Latzhosen. Jetzt habe ich Spaß daran. Ich liebe Stiefel, ich glaube, ich habe einen Schuh-Fetisch. Mittlerweile besitze ich eine unglaubliche Sammlung von Stiefeln aus den Achtzigern in diversen Farben, mit unterschiedlichen Schnürungen.
2. The Piccadilly Arcade
Wenn du vom Bahnhof zum Victoria Square läufst, kommst du an dieser kleinen Passage vorbei. Da gab es einen Plattenladen, der wirklich cool war, und einen Juwelier, der alten Schmuck verkauft. Es ist also ein guter Ort zum Shoppen. Als Kind bin ich dort oft hingegangen. Da gab es ein Restaurant, das hieß Chez Jules, das bot immer ein „Special“ an. Da war ich oft mit meinen Freundinnen, als wir 15 waren. Da hatten wir ein Dinner für fünf Pfund, und dann sind wir einkaufen gegangen. Wir haben uns den Schmuck angeschaut und vielleicht einen Ring gekauft.
1. The Custard Factory
Bird’s Custard war früher ein beliebtes Puddingpulver, das wurde hier hergestellt. Heute ist die alte Fabrik ein Ort für Kunst und Kultur. Mit meinem Ex-Freund habe ich dort Partys veranstaltet, mit Cocoon und Circoloco. Einen Block weiter liegt der Rainbow-Komplex, dort gibt es auch einige Clubs. Die Custard Factory und das Rainbow sind für mich besondere Orte, da habe ich viele meiner Feiererfahrungen in den 2000ern gemacht und zum Beispiel Surgeon, Female oder Regis erlebt, unsere local heroes.