5. Physical Therapy – House Crime Vol. 10 (House Crime)

Jetzt auch Physical Therapy auf DJ Haus’ fantastischem Label House Crime – und das passt natürlich sehr gut. Vier Tracks, die House Musik so repräsentieren, wie sie klingen sollte: roh, minimal, dreckig und hypnotisch. Dass sich Physical Therapy dabei quer durch die Rave-Geschichte inspirieren lässt, einem ein ums andere mal Basslauf, Rhythmus-Pattern oder Bleep-Sequenz doch sehr vertraut vorkommen, ohne dass man den Ursprung dann doch ganz genau verorten könnte – einerlei. Das Label heißt nicht umsonst House Crime. (Tim Lorenz)

4. V – Numéros EP (Correspondant)

Der litauische Producer Vidmantas Cepkauskas, manchem auch unter Vidis als Produktionspartner von Mario Basanov geläufig, durchmisst auf seinem Correspondant-Debüt die Clubmusik der vergangenen 20 Jahre. Beginnend mit dem atmosphärisch deepen „1995“ über den reduzierten EBM von „2001“ bis in die jüngste Vergangenheit von „2017“ reicht die Route der Zeitreise. Zielsicher hat Fabrizio Mammarella mit „2001“ den griffigsten Track für seinen Remix gewählt. Die längste Halbwertszeit dürfte trotzdem „1995“ aufzuweisen haben. (Harry Schmidt)

3. Phase Fatale & Silent Servant – Confess (BITE)

Phase Fatale ist einer der Träger des Sounds der Stunde. Techno wurzelt bei ihm nicht in der Suburbia Detroits, sondern im kontinentaleuropäischen New Wave oder der britischen Industrial-Szene. Für die erste EP auf dem von ihm mit Florian Engerling gegründeten BITE-Labels tut er sich erneut mit Silent Servant zusammen, der eine ähnliche Grundausbildung mitbringt. Das Resultat sind drei EBM-inspirierte Big-Room-Smasher, die ihre Freudlosigkeit durch größtmögliche Tightness kompensieren. Nichts fürs Herz, dafür aber solides Futter für die Peak Time im nächstgelegenen Club mit Industriehallencharme. (Kristoffer Cornils)

2. Man Power – Barranquilla Trifle (Futurboogie)

Mit Futurboogie fügt Man Power seine beachtlichen Portfolio (ESP Institute, Optimo Trax und Correspondant, Hivern Discs, Throne Of Blood) ein weiteres Top-Label hinzu. „Barranquilla Trifle“ verbreitet unter ravigen Vorzeichen tropische Vibes mit einem Acid-Touch, denen Ruf Dug auf seinem „Zouk Remix“ karibische Soca-Grooves angedeihen lässt. Wesentlich darker kommt das wavig discoide „Kaon“, die grimmige Bassline verschmilzt die Postpunk-Funk-Attitüde mit der lastenden und zuweilen in Eruptionen ausbrechenden Synthesizer-Spuren. Geoff Kirkwood bleibt einer der spannendsten Producer unserer Tage. (Harry Schmidt)

1. Jasper Wolff & Maarten Mittendorff – Tesseract (Delsin)

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Der Titeltrack ist ein idealer Set-Starter: Drei Minuten lang gibt das Stück vor, an klassische Minimalmusik angelehnter Ambient zu sein, dann beginnen aber doch noch die Bassdrum und typische Techno-Ingredienzen. Auch die anderen drei Tracks von Jasper Wolff & Maarten Mittendorff lassen sich nicht eindeutig einem Genre zuordnen, das romantisch-schöne „Hyperion“ etwa groovt electro-breakbeatig, erinnert mit seinen harfenartigen Synth-Arpeggios aber auch an impressionistische E-Musik. Der Sterac-Dub von „Tesseract“ holt die EP dann auf den Boden der Club-Tatsachen zurück, transportiert aber ebenfalls deren vielschichtigen Charakter. (Mathias Schaffhäuser)

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