Neustart im Angesicht der Herausforderungen, die das heutige Leben sich so ausdenkt – dafür steht laut John Tejada metaphorisch Dead Start Program. Und er scheint dafür einen souverän eigenen Weg der Leichtigkeit gefunden zu haben – zumindest musikalisch schert er sich keinen Deut um Genregrenzen.
Allein die ersten drei Stücke stecken ein bemerkenswertes Terrain ab: „Autoseek“ paart einen verstolperten Breakbeat zuerst mit einer 6/8-Synthiefigur, was nach Post-Bass-Music klingt und widerborstig zuckt, bis sich im Verlauf des Stücks die Metrik verschiebt und der Beat als geschickt gesetzter Drum’n’Bass-Groove wahrgenommen werden kann. „Detector“ kombiniert eine poppige Minimelodie, die auf jedes Hot-Chip-Album passen würde, mit funky Tech-House, „Sleep“ bringt einen verschlankten Fatboy-Slim-Breakbeat zu schattig-rauchigen Chords in melancholischen Farbtönen. Danach werden noch IDM, Acid, Electro und hyperaktiver Psycho-Techno beackert. Sehr sympathischer Lebensentwurf!
Stream: John Tejada – Dead Start Program