Foto: Presse (Merzbow, Keiji Haino & Balász Pándi)
In der Noise- und Echtzeitmusik-Szene wird gerne wie wild kollaboriert, selten aber fanden sich dermaßen großen Namen zusammen wie diese drei: Merzbow ist der Godfather des Japanoise beziehungsweise sowieso der Übervater von all things harsh, Keiji Haino der bestfrisierte Schreihals der japanische Psychedelic- und Improv-Tradition und der Ungare Balász Pándi einer der versiertesten Free Jazz-Drummer seiner Zunft.
Die Liste der Kollaborationen der Mitglieder dieser Supergroup ist lang: Merzbow hat regelmäßig mit Boris oder vereinzelt mit Genesis P. Orridge und der raster-noton-Clique zusammengearbeitet, Haino stand in den letzten Jahren oft mit Sunn O)))s Stephen O’Malley und Oren Ambarchi auf der Bühne und Pándi konnte selbst mit hyperaktiven Produzenten wie Venetian Snares und Otto von Schirach mithalten. Gemeinsam haben die drei nach einigen gemeinsamen Konzerten im letzten Jahr das Album An Untroublesome Defencelessness aufgenommen, eine ebenso chaotische wie eindringliche Synthese ihrer jeweiligen Kernkompetenzen. Merzbow fiept und schreddert, Haino duelliert sich mit Gitarre und Effektbord mit dem ausufernden Spiel Pándis.
Stream: Merzbow, Keiji Haino & Balazs Pandi – Why is the Courtesy of the Prey… Part II
Nachdem im April bereits Nurse With Wound in der Berliner Sophienkirche zu Gast waren, wird nun auch dieses Trio in heiligen Hallen aufspielen. Der Abend am 31. Mai in der Elisabethkirche in Mitte ist als Vorspiel für das Mailänder Saturnalia-Festival im Kultur-Squat Macao konzipiert und bringt vor dem eigentlichen Konzert noch Heith vom Macao-nahen Label Haunter mit dem raster-noton-Künstler Jesse Osborne-Lanthier für einen exklusiven Auftritt auf die Bühne.
Weiter geht die von Manuela Benetton kuratierte Veranstaltungsreihe übrigens im September dieses Jahres mit einer gemeinsamen Performance von Pan Daijing, Valerio Tricoli und Werner Dafeldecker sowie einem Set von Beatriz Ferreyra.
Groove präsentiert: Merzbow, Keiji Haino & Balász Pándi
31. Mai 2017
Tickets: 22€
Elisabethkirche
Invalidenstraße 3
10115 Berlin