Einer der Gründe für die Einführung von SoundCloud Go war die fehlende Monetarisierung für die Rechteinhaber. Bislang hat ein Künstler kein Geld erhalten, wenn seine Songs auf SoundCloud gehört wurden. Was verändert sich jetzt für einen Musiker, der weder bei einem Label unter Vertrag steht noch einen Vertrieb hat?
Wir schließen mit diesen Musikern eine direkte Vereinbarung und sie erhalten, wie alle anderen Rechteinhaber auch, eine Beteiligung an den Einnahmen durch Werbe- und Abo-Einkünfte.

Wieviel Geld ist das pro gestreamter Track?
Konkrete Zahlen nennen wir nicht, aber ich bin überzeugt davon, dass es eine Win/Win-Situation für beide Seiten ist.

In den letzten Jahren gab es einige Kritik an SoundCloud. Musiker beklagten sich etwa, dass sie eigene Tracks nicht hochladen konnten, weil sie angeblich das Copyright anderer verletzen würden.
Das kommt mittlerweile eigentlich kaum noch vor und falls doch können wir diese Fehler beheben.

Ein anderer Kritikpunkt, den zum Beispiel Four Tet, der selbst über eine Millionen SoundCloud-Follower besitzt, geäußert hat, ist das SoundCloud für Go ungefragt Inhalte, wie zum Beispiel Musik aus dem Backkatalog, auf die Künstler-Seiten stellt. Die Künstler haben also mitunter keine Kontrolle über ihren eigenen Kanal.
Das ist eine Herausforderung mit der alle Streaming-Kanäle zu kämpfen haben, vermutlich sogar stärker als wir. Letztendlich soll die Kontrolle über die eigene Seite natürlich beim Künstler liegen und im Fall von Four Tet haben wir das auch rückgängig gemacht, nachdem er uns darauf hingewiesen hat. Für den Hörer ist es hingegen natürlich sinnvoll, alle Musik eines Künstlers für die wir die Rechte geklärt haben auf einer Seite zu finden.

Seit Ende März ist SoundCloud Go bereits in den USA erhältlich. Wieviele Abonnenten hat SoundCloud dort?

Genaue Zahlen nennen wir nicht, aber ich kann sagen, dass die Entwicklung positiv ist.

Nach wie vor schreibt SoundCloud hohe Verluste. Laut Financial Times gab es Verkaufsverhandlungen mit Spotify. Stimmt das?
Dazu kann ich mich nicht äußern. Aber das neue Abo stellt für uns auch ein neues Geschäftsmodell mit großen Möglichkeiten dar. Nicht umsonst hat zum Beispiel Twitter dieses Jahr 70 Millionen Dollar in SoundCloud investiert.

Du hast SoundCloud vor fast zehn Jahren als Musiker gestartet. Unter dem Namen Forss hast Du u.a. auf dem Berliner Label Sonar Kollektiv veröffentlicht vor vier Jahren hast Du Dein letztes Projekt im Berghain vorgestellt. Machst Du immer noch Musik?
Dazu bin ich in den letzten Jahren leider nicht mehr gekommen. Aber im letzten Jahr wurde ich zusammen mit Alex (Ljung, SoundCloud Geschäftsführer) gefragt, auf der Robot Heart-Stage beim Burning Man-Festival zu spielen. Das war ein großartiges Erlebnis.

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