Ihr Name lässt auf eine spanische Herkunft tippen, tatsächlich kommt sie aber aus München, lebt in Berlin und hat eine musikalische Vergangenheit, in der Indie und Bandmusik gleich große Rollen spielen wie unterschiedliche elektronische Musiken. Der Sound, in dem all dies auf Daniela la Luz’ zweitem Album Counting Days kulminiert, ließe sich jedoch amehesten im Norden der USA lokalisieren, könnte man diesen klangverursachten Ortszuschreibungen noch trauen. Ihr House-Entwurf macht keine große Welle, will weder die Tiefbassmeisterschaften noch einen Preis für epochengetreues Sounddesign gewinnen, dafür aber kann hier jeder Song für sich stehen, werden nicht nur die nächsten Tools geliefert, die voraussehbar in den Weiten unendlicher Traktor-Dateien versickern. Fast alle Tracks auf Counting Days haben diesen Moment, in dem sich etwas einhakt ins Aufmerksamkeitszentrum, die Hookline ihre Wirkung entfaltet, und auch das geschieht eher hinterrücks, unaufdringlich. Es braucht aber eben auch keine Hexerei und plakative „Producer-Skills“, um bemerkenswerte Musik wie diese zu machen – letztlich geht es immer wieder um Musikalität und Einfallsreichtum. Und beides besitzt Daniela la Luz überdurchschnittlich.
Stream: Daniela la Luz – Counting Days