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DJ KOZE DJ-Kicks (!K7)

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Weißt du noch? Damals? 1995? Als Mixe noch auf einer CD daherkamen? Seit dieser Zeit ist die DJ-Kicks-Reihe von !K7 eine verlässliche Instanz in Sachen scheuklappenfreier Musikmischungen und versorgt uns mehrmals pro Jahr mit aktuellen Perlen des elektronischen Musikbetriebs – sowohl auf- als auch abseits des Dancefloors. Und wer seine eigene DJ-Kicks mixen darf, wird als Ritter der Plattentellerrunde geadelt. Traditionell wird der zum Mix gebetene Künstler auch um eine exklusive Mitgift gebeten, was DJ Koze gleich zu Beginn mit dem Dilla’esken „I Haven’t Been Everywhere But It’s On My List“ elegant abfrühstückt. Klar wird: Koze dreht von Anfang an seine eigene Runde. Dann heißt es anschnallen und Chauffeur Kosi Kos bringt uns von Indie-Perle zum Downbeat und vom Singer-Songwriter zum Berghain. Dimlite, Session Victim, Clouddead, Broadcast, William Shatner (ja, Käpt’n Kirk!), Marcel Fengler, Portable. Um nur einige zu nennen. Eh klar, dass DJ Koze Genres ignoriert. Doch diese Tracklist liest sich selbst für ihn ziemlich absurd. Aber was für ein melancholischer Heidenspaß! Fast jeden Track hat Koze behutsam editiert, allerdings ohne ein 4/4-getaktetes Korsett, um alles zu zwängen. Die Übergänge sind oft längere Overlays oder Sprachaufnahmen wie das Gespräch von Opa und Enkelin, bei dem sie ihm die Melodie von Homeboy Sandmans „Holiday“ vorsingt. Großartig. „Tagsüber brauch ich nichts im Takt gemixtes hören“, sagt Koze zu seiner Herangehensweise. Mixen heißt eben nicht nur den Beat angleichen. Das können die Algorithmen von Ableton oder Traktor sowieso besser. Mixen heißt, eine Stimmung zu halten oder auf ein bestimmtes Gefühl hinarbeiten. Und wer kann das besser als Koze? Alles in allem ein wirklich einzigartiges Gesamtwerk, mutig, absurd und extrem unterhaltend zugleich. Was leider viel zu selten ist. Zur 50. Ausgabe der DJ-Kicks hat !K7 sich selbst das größte Geschenk gemacht. Mix des Sommers, jetzt schon.

 


Stream: DJ KozeI Haven’t Been Everywehere But It’s On My List

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