Wenn die Geschichte der ersten Tagen von Techno in New York erzählt wird, taucht irgendwann der Name Adam X auf. Als DJ und Producer gehörte er zu Brooklyns Techno Clique um Lenny Dee und Frankie Bones (seinem Bruder). Auf vielen Maxis und einer Reihe von Alben verfolgt er einen bodenständigen, authentischen, Industrial-affinen, in einer HipHop-Attitude verwurzelten Techno-Sound. In letzter Zeit erregte er mit seinem Traversable Wormhole-Alias Aufsehen. Auf seinem siebten Album modernisiert Adam X sein Neunziger-Jahre-Techno-Verständnis, aber nicht mit den typischen, housigen Sounds, den Melodien in den Basslines oder einem verlangsamtes Tempo. Seine Musik klingt immer noch breit und gewaltig. Zum einen verwendet er jetzt aber speziellere Sounds, zum anderen kleinteiligere, komplexe Strukturen. Die Bassdrum ist nicht mehr das Zentrum der Stücke. Die Spannung entsteht aus einer horizontalen Verkettung von Drumsounds und Hooklines. So prügeln die Stücke nicht auf die Crowd ein, sondern verteilen sich wie eine Flutwelle. Die Tracks sind gradlinig, fierce und funky und diese Toughness tut dem Ganzen gut. Der britischen Bass Music hat Adam X einen greifbaren Analogsound, einen elektrisierenden Funk, einen bestimmten Witz und eine gewisse Unkompliziertheit voraus. So gelingt es ihm, einen Industrial-infizierten Sound erstaunlich unverbissen und feierfreudig klingen zu lassen.
ADAM X Irreformable (Sonic Groove)
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