Roll The Dice aus Stockholm sind bekannt wegen ihrer Liebe zum Experiment und Dub. Dies ist ihr drittes Album. Laut eigener Aussage wollten sie extremer klingen und gleichzeitig romantischer. Gut: das ist ihnen gelungen. Weniger gut ist die Tonspur, die aufgrund dieser Selbstansage entstanden ist. Was Peder Mannerfelt und Malcolm Pardon hier aus ihrem (analogen) Maschinenpark und einem 26-köpfigen Orchester cutten, zeugt von den Spannungen, den Gut-Böse-Unterscheidungen und überhaupt solcher genormter Eindeutigkeiten, wie wir sie aus dem Hollywood-Kino kennen. Nichts gegen Hollywood, das ist damit nicht gemeint. Doch die Art und Weise, wie hier das Piano immer wieder ostinato gehen und staccato schlagen muss, klingt wie ein Klischee. In „Assembly“ beispielsweise: ein simples Rauf und Runter auf dem Klavier mit drei verschiedenen Tönen, dazu dynamische Streicher, dicke, fette Trommeln im Marschrhythmus. So etwas evoziert dann gleich die visuellen Schocker eines Roland Emmerich. Until Silence verliert sie nie, diese Eigenschaft. Die Aufnahme klingt wie ein Soundtrack, zu dem die Bilder dann doch besser gleich mitgeliefert worden wären. Weder harmonisch noch rhythmisch noch in den Arrangements gibt es hier einen Moment, der kicken, fesseln, irgendwas könnte. Geiles Handwerk zwar, aber sonst?
Stream: Roll The Dice – Until Silence