Seit drei Jahren verbreitet Abdulla Rashim über Semantica, Prologue und sein eigenes Label Abdulla Rashim Records eine Vision von präzisionsgefertigtem Looptechno, der dennoch so ausgeklügelt ist, dass man in seinem Sound stundenlang wegtauchen kann. Tracklängen von zehn Minuten und mehr waren keine Seltenheit und meist würden sich seine Tracks auch noch über weitaus längere Strecken halten.
Unanimity ist nun sein Debütalbum. Mit Freunden hat er dafür auch gleich ein neues Label gegründet: Northern Electronics. Langsam bereitet uns der Einstiegstrack „Under This Wasted Sky“ auf den geloopten Wahnsinn vor. Man ahnt, dass hinter der flächigen Wand ein noch artiges Monster wartet, das mit seinen vier messerscharfen Klauen durchbrechen will. Bei „Red Uprise“ ist es dann auch soweit, hier werden vom ersten Takt an klare Verhältnisse geschaffen: Trotz sprödem Untergrund gibt es keinen Halt, es geht konstant in nur eine Richtung weiter. Und zwar nach vorn. „Nothing Existed“ ist ein nihilistisches Statement, bei dem Rashim die Rhythmen verschwinden lässt. Atemberaubend! Erst „Afar Depression“ lässt den Hörer durchatmen. Doch es ist staubiger Wüstenwind, der einem das Luftholen erschwert. Wie schon bei vielen anderen Tracktiteln, zeigt der junge Stockholmer hier erneut in Richtung Afrika. Allerdings hat er diesen Einfluss in seiner Musik manchmal bis hin zur Perfektion assimiliert, denn oberflächlich haben Tracks wie das titelgebende „Unanimity“ mit traditionellen afrikanischen Riten nicht viel mehr als einen konstanten Drang zu tranceartigen Zuständen gemein.
Stream: Abdulla Rashim – Unanimity