Wo sein Debütalbum Perceiver noch zu weiten Teilen aus experimentellen, ungeraden Kompositionen bestand, genügen bei Peter Van Hoesens neuestem Werk wenige Augenblicke, um die Tracks in ihrer selbstverständlichsten Umgebung, dem Club, zu verorten: Life Performance resultiert aus der Aufnahme eines Live-Sets des Belgiers im Berliner Tresor, bei dem mehr denn je das tatsächliche Spielen der Hardware im Vordergrund stand, nicht das Handling des Laptops. Von Beginn an zeichnen sich so die Prozesse des Improvisierens, des Erforschens und Entdeckens in der Musik ab – weniger die Arrangements oder die Melodik, denn das künstlerische Freisein und das pure Sounddesign als tragendes Elemente spielen die Hauptrolle. Die Klänge unterliegen permanenten Modulationen, die wiederum Dynamik und Kraft der gesamten Produktion unter der Peitsche der ballernden Bassdrum beeinflussen. Daraus ergibt sich ein absolut vereinnahmendes Techno-Album, das nur die Frage aufwirft, auf welche Weise man die Heftigkeit der Party überhaupt noch selbstverständlicher in die Welt außerhalb des Clubs transportieren könnte.
Stream: Peter Van Hoesen – Life Performance (Album Preview)