Eigentlich faszinierend, was aus den beiden Kumpeln Rob Birch und Nick Hallam und ihren ersten Billigproduktionen auf Casio und Drumbox geworden ist: Die Produktion ihres ersten Albums 3 3 4 5 7 8 kostete gerade mal 15.000 Pfund, und das war lange vor digitalen Zeiten. Wie kommt es also, dass man jedes Mal nahezu peinlich überrascht ist, wenn plötzlich wieder eine neue Platte von ihnen erscheint? Man hat sie eigentlich nicht mehr auf der Rechnung und – schwupps – rappt Rob Birch wie ein junger Dizzee Rascal aus den Boxen. Nein, stimmt nicht, dieses Mal singt er. Ein Novum, das eigentlich nicht weiter überrascht, saßen die zwei doch schon immer zwischen allen Stühlen. Wir erinnern uns: Zu Zeiten von „Elevate My Mind“ oder „Connected“ war gerade Manchester-Rave-Revolution. Die Stereo MCs waren eigentlich (für uns) britische Arbeiterklasse wie die Happy Mondays, Primal Scream oder Stone Roses. Nur mit richtigen HipHop-Beats und einer echten Background-Kapelle. Also höchst faszinierend. Da überrascht es nicht, dass Rob Birchs neue Singstimme an eine Mischung aus Tim Burgess und Ian Brown erinnert. Irgendwie passend. Genauso wie ihr Sound, der sich, produktionstechnisch natürlich auf 2011-Niveau, auch nicht groß verändert hat. Mehr Instrumente, mehr Dichte, mehr Pathos, ein paar Hänger, aber doch im besten Sinne Stereo MCs. Inwieweit das die Kids von heute berührt, ist eine andere Frage. Doch für die großteils britischen Fans neues Futter – für die Tanzfläche oder zum Abhängen dazwischen.
STEREO MC’S Emperors Nightingale (K7)
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