Das vierte Album von Brian Eno für Warp ist erneut das Produkt einer Kollaboration. Das ist aber schon die einzige Parallele, die zu Drums Between The Bells und Small Craft On A Milk Sea zu ziehen wäre. Denn das Ergebnis der Aufnahmen mit dem Underworld-Sänger Karl Hyde und dem erst 20-jährigen Produzenten Fred Gibson sowie einer ganzen Reihe illustrer Gäste wie Will Champion von Coldplay oder dem ehemaligen Roxy Music-Kollegen Andy Mackay hat Eno selbst überrascht.
Seit drei Jahren verbreitet Abdulla Rashim über Semantica, Prologue und sein eigenes Label Abdulla Rashim Records eine Vision von präzisionsgefertigtem Looptechno, der dennoch so ausgeklügelt ist, dass man in seinem Sound stundenlang wegtauchen kann.
Product Of Industry ist eine Hommage an Mark E's Heimat, die West Midlands mit ihrer Industrie, Englands Black Country. Bei aller Roughness ist Product Of Industry aber auch ein Post-Digital-Entwurf, ein Großteil der Produktion wurde mit analogem Material entwickelt.
Lange sechs Jahre nach den gravitätischen, schweren Klangfluten von Black Sea hört man heute wieder, wie Christian Fennesz’ Hände Akkorde auf seiner elektrischen Gitarre greifen, wie er beherzt Saiten anschlägt, und wie diese dann über den Tonabnehmerspulen schwingen.
Der Amsterdamer Steven Van Hulle hat sich mit seinen Platten als Awanto 3 bisher etwas Zeit gelassen. Auch bei seinem ersten Album wollte sich der Produzent aus dem Rush Hour-Stall keinem unnötigen Druck aussetzen.
Nach Prins Thomas und Prins Thomas II kommt, genau, III. Konsequent schlicht wie der Titel, kommt auch das neue Album von Prins Thomas daher, welches nur mit einem Bein auf dem Dancefloor und mit dem anderen akrobatisch zwischen allen Stühlen sitzt.
Staub zu Staub? Im Jenseits wird alles gut werden, lautet das alte Gelöbnis der Metaphysik. Im Diesseits liegt das Versprechen einer besseren Welt in den Dingen, den banalen warenförmigen wie den erhabenen ideellen. Und dann gibt es noch Musik wie die von Till Rohmann alias Glitterbug.
Viele Electro-Platten klingen selbst im Jahr 2014 noch frisch, weil Zukunftsglaube nicht altert. Was Arpanet und Konsorten jedoch in unterkühlt-technoide Sounds zum Ausdruck brachten, ist nunmehr Wirklichkeit geworden: Wir teilen auf unseren mobile devices Wort und Bild mit uns mehr oder minder bekannten Menschen und Megakonzernen.
Natürlich kann man sich dem Bulgaren Strahil Velchov über seine Dancefloor-Tracks nähern. Oder aber über die Tatsache, dass KiNK seit Jahren in allen relevanten Listen als bester Live-Acts aufgeführt wird.
Ein Trio in Rockbesetzung, das Hits der elektronischen Musik covert – dieser Twist stand am Anfang der Bandgeschichte von WhoMadeWho. Dreams, ihr nunmehr fünftes Studioalbum, zeigt, was für einen Weg die dänische Formation in den vergangenen zehn Jahren zurückgelegt hat.
Der Mönchengladbacher Marc Romboy hält sich nicht mit Kleinkram auf. Nach der opulenten Luna-Kooperation mit Stephan Bodzin, bei der Romboy schon Erfahrungen mit dem 3-CD-Format sammeln konnte, und der letztjährigen Allianz mit Ken Ishii liefert er nun auf seinem dritten Künstleralbum ein musikalisches Fullservicepaket mit 32 Tracks auf drei CDs ab.
Frank Heinrich mag Field Recordings und das Basteln an neuen Sounds: Das schnöde Verwenden einer 808 war noch nie sein Ding. Für sein zweites Album, diesmal auf Deep Vibes und nicht Cadenza, hat er Aufnahmen in aller Welt gesammelt und daheim zu einem minimalen Geklöppel miteinander kombiniert.
Das finnische Electro-Duo Morphology besteht aus den Produzenten Matti Turunen und Michael Diekmann. Binnen kurzer Zeit konnten sie sich mit dem Album Urania’s Mirror und einem Dutzend Maxis eine ansehnliche Reputation verschaffen. Ihr zweites Album, wie das Debüt auf Zyntax Motorcity erschienen, schließt nahtlos an diesen Produktionsstrom an.
Mehr denn je gibt sich das Producer-Duo Elitechnique aus Rotterdam auf seinem neuen Album für Clone Loft Supreme der suggestiven Sogwirkung imaginärer Soundtracks hin.
Larry Heard arbeitet ohne Pause seine inzwischen fast drei Jahrzehnte währende Karriere auf. Nachdem zuletzt das Gesamtwerk seines Acid House-Projektes Gherkin Jerks neu aufgelegt...
2009 entrümpelte Jeroen Liebregts sein Studio. Nicht dem verkratzten Laminat oder verräucherten Vorhängen, sondern der Technik ging es an den Kragen. Seitdem umgibt sich der Niederländer vorrangig mit analoger Hardware, welche er vereinzelt selbst gebastelt hat. Die technische Umrüstung begründete sich mit dem Wunsch nach kreativer Neuorientierung. Das nun vorliegende Resultat, Crux, ist Liebregts erstes Soloalbum als Radial.